Verdi zu Weltbild: „Vernichtung statt Sanierung: Droege lässt die Maske fallen“

Das meldet heute der Verdi.Blog: „Nach monatelangem Ringen um einen Sanierungsplan für WELTBILD / ALSO setzt Walter Droege auf eine Vernichtungsstrategie und gefährdet damit den Fortbestand der gesamten Gruppe.“

Es gehe dabei um die „vorsätzlich herbeigeführte Insolvenz der ALSO-Logistik in Augsburg“, das sei „der letzte Trumpf des Milliardärs aus Düsseldorf. Sein Ziel: die MitarbeiterInnen der Logistik sollen ohne einen angemessenen Sozialplan billig entsorgt werden, die Betriebsratsstrukturen zerschlagen und regulär Beschäftigte im großen Stil durch LeiharbeiterInnen ersetzt werden“ – im Klartext: Um einen Personalabbau von 300 Vollzeitstellen zum 1.9.2015. Wenn diese Forderungen nicht erfüllt werden, droht die Schließung der Logistik noch vor dem 1. Oktober.

Verdi schreibt weiter: „Zuvor hatten Droeges Anwälte die Einrichtung einer gerichtlichen Einigungsstelle gegen den Betriebsrat durchgesetzt. Der Vorsitzende dieser Einigungsstelle, der Arbeitsrichter Holger Dahl, forderte Walter Droege im Juli auf, persönlich an den Verhandlungen um die Zukunft des Augsburger Unternehmens teilzunehmen. Daraufhin veranlasste Droege die Insolvenz des Logistik-Bereichs. Offenbar hatte Droege erkannt, dass er Massenentlassungen zum Nulltarif auch über eine Einigungsstelle nicht erzwingen kann, und sich daraufhin für eine perfide Strategie entschieden: Er nutzt nun das Insolvenzrecht als Waffe gegen die Beschäftigten und ihre Interessenvertretung. So sollen die Beteiligungsrechte des Betriebsrats und die vertraglichen Ansprüche der MitarbeiterInnen aus der Überleitungsvereinbarung von 2014 vom Tisch gefegt werden.“

Aus Sicht des Betriebsrats gehöre zur Droege-Straetegie, „Chaos in die Verhandlungen bringen, Zeit schinden und dann die Insolvenzordnung nutzen, um Fakten zu schaffen und die Mitarbeiter billig zu entsorgen.“

Am 24.8. ist die nächste Sitzung der Einigungsstelle und wohl die letzte Chance auf eine vernünftige Einigung.

Der Betriebsrat verlangt die „Einhaltung der geltenden Verträge einschließlich der Haftungsvereinbarung mit der nicht insolventen ALSO Mobility GmbH für Sozialplanansprüche der Logistik-MitarbeiterInnen. Wir brauchen zeitnah einen runden Tisch mit den Anteilseignern, der Politik und dem BR und ver.di als Beteiligten. Dass die Logistik geräuschlos entsorgt wird, werden wir nicht zulassen.“

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