Sortimentsschwerpunkte Langendorfs Dienst: Viele spitze Pfeile im Sortimenter-Köcher

Langendorfs Dienst in einem Kommentar zum Umsatz des stationären Sortimentbuchhandels in 2010 und den Perspektiven: „Zweifellos ist der Buchhandel dem übrigen Einzelhandel im vergangenen Jahr hinterher gelaufen: Den 2,3 Prozent Umsatzplus bei den anderen steht im stationären Sortiment ein Minus von 1,7 Prozent entgegen.

Für das Buchhandels-Minus kann nicht nur die Konkurrenz aus dem Internet verantwortlich sein, war der erste Eindruck. Denn der E-Commerce hat ja auch bei den anderen Einzelhandelsbranchen ein normales Umsatzwachstum zugelassen. Es muss also buchhandelsspezifische Gründe gegeben haben. Da fiel einem natürlich als Erstes ein, dass die Programme 2010 vielleicht nicht ganz so zugkräftig waren wie 2009. Obwohl, wenn man mal genau hinsieht: So viel schwächer war der Jahrgang 2010 eigentlich gar nicht.

Vielmehr offenbaren die sich allmählich mehrenden 2010er Statistiken, dass an der These vom Flurschaden durch den Internetversand doch etwas dran ist. Denn es zeichnet sich ab, dass die Online-Versender im Buchbereich deutlich stärker gewachsen sind als anderswo. Während die Statistiken dem E-Commerce für 2010, je nachdem, ein Umsatzplus von 10 bis 18 Prozent nachsagen, deuten die Indizien für die Internet-Buchversender eher auf 30 Prozent Plus hin.

Was tun? Für den unabhängigen Buchhandel bleiben die Abwehrmittel gegen den Internet-Versand die gleichen, die er seit nun schon mehreren Jahrzehnten im Wettbewerb mit den Großfilialisten einübt:
-Sein individuelles Gesicht zeigen statt zu versuchen, die Wettbewerber nachzuäffen
-Seine lokale Kompetenz ausspielen mit Angeboten, die ein zentral gesteuerter Filialist nicht machen kann
-Keine Nachlässigkeit im äußeren Auftritt einreißen lassen (das ist ein vielfach immer noch unterschätzter Punkt)
-Kommunizieren, dass die Kunden auch im eigenen Nutzen handeln, wenn sie die einheimische Wirtschaft stärken
-Dem Publikum immer mal wieder mit Überraschungen kommen, die einem Filialleiter niemals eingefallen wären
-Die Hilfe der Verbände annehmen, wo immer es geht
-Selbst die Online-Bestellmöglichkeit anbieten.

Es sind also einige Pfeile im Köcher, und wer nach Praxisbeispielen sucht, sollte sich mal in das LD-Internetarchiv vertiefen. Vor allem in die mehr als 100 Leuchtturm-Buchhandlungen, die am lebenden Objekt zeigen, wie man in unterschiedlichsten Situationen zurecht kommt.“

www.langendorfs-dienst.de

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