Kopfnuss Heinold fragte im August nach: Albrecht Knaus

Dr. Albrecht Knaus (1913 – 2007) stellte seinen neu gegründeten eigenen Verlag auf der Frankfurter Buchmesse 1978 vor. Geldgeber war die Verlagsgruppe Bertelsmann ( heute Random House). Nach Knaus´ Rückzug aus der Verlagsleitung 1989 wurde die Firma von Albrecht Knaus Verlag in Knaus Verlag umbenannt und wird heute als Imprint geführt.

Knaus, Sohn eines Juristen, stammte aus dem Münchner Bildungsbürgertum. Er studierte Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte und absolvierte vor dem 2. Weltkrieg eine Buchhändlerlehre bei Hugendubel. 1939 wurde er Lektor im Piper Verlag, dessen Programm er von 1945 bis 1955 als Cheflektor verantwortete. Nach Stationen bei Ullstein und Droemer übernahm er 1967 die Verlagsleitung von Hoffmann und Campe, wo er so namhafte Autoren wie Siegfried Lenz betreute.

Ein Highlight im ersten Programm seines eigenen Verlages war Walter Kempowskis Roman „Aus großer Zeit“. Kempowskis Erstling „Im Block“ war 1968 bei Rowohlt erschienen, erfolgreiche weitere Titel wie „Tadellöser und Wolff“ (1975)) bei Hanser. Von da aus wechselte Kempowski zum Knaus Verlag über, der heute sein umfangreiches Gesamtwerk betreut und im September 2012 nach bereits vier erschienenen Tagebuchbänden nun das sogenannte „Sockeltagebuch“ über die Jahre 1956 – 1970 herausbrachte.

Knaus´ Nachfolger in der Verlagsleitung waren Karl Blessing und Ewald Dede. Ihnen folgte Karl Heinz Bittel, von dem die Verlagsleitung an Claudia Vidoni überging. Seit 2009 ist Wolfgang Ferchl Verleger des Knaus Verlages.

Im Frühjahr 2012 erregte der Verlag mit dem Titel Kulturinfarkt, einer Polemik über Kulturpolitik, Kulturstaat und Kultursubvention bei den maßgeblichen Feuilletons besondere Aufmerksamkeit.

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