Lothar Kleiner wird heute 50 Jahre alt. Verleger Manuel Herder gratuliert dem Vorstand der Klett AG zum runden Geburtstag:
In der Schule gilt am Jahresende die bange Frage: „Werde ich wohl versetzt?“. Für Lothar Kleiner, Vorstandsmitglied bei Klett, und somit Spezialist für alles rund um Schule, dürfte es diese bange Frage wohl nie gegeben haben. Wer ihn kennt, weiß um seine schnelle Auffassungsgabe, kennt seine fröhlich blitzenden Augen, wenn er komplizierte Sachverhalte schon längst durchdrungen hat, während andere noch grübeln und weiß die Direktheit zu schätzen, mit der er Kompliziertes, gerne auch mit rhetorischen Fragen, auf den Punkt zu bringen pflegt. Seine Begeisterung für Dinge jenseits des Mainstreams führt ihn – damals noch Geschäftsführer im S. Fischer Verlag in Frankfurt – dann schon mal in die Backgruppe zum Plätzchen backen oder er fand sich Jahr für Jahr zu einem Treffen ein, um sicherlich ernsthaft und bei allem Respekt, den Geburtstag von Queen Mum zu begehen. Damit zeigt sich ein weiterer Wesenszug des im schönen, und von seinem Jahrhunderte alten Benediktinerkloster geprägten, Ellwangen geborenen Schwaben: nämlich Kleiners humorvolle Art mit Menschen und Situationen umzugehen.
Vom S. Fischer Verlag weg und hin zu Klett dürfte ihn 2009 Thomas Baumann, damaliger Finanzvorstand bei Klett, geholt haben. Beide waren sich schon beim Schroedel Verlag in Hannover begegnet – Kleiner damals noch Controller und Baumann Geschäftsführer. Später wechselte er in die Konzernzentrale Holtzbrinck und nach Stationen bei Droemer und Scherz in die kaufmännische Geschäftsführung des S. Fischer Verlages in Frankfurt, wo er mit seiner Familie nach wie vor den Lebensmittelpunkt hat. Bei Klett begann er zunächst in der Geschäftsführung der DWG (Deutsche Weiterbildungsgesellschaft) und wurde mit dieser zum führenden Fernkurse-Anbieter im deutschen Sprachraum. „Nicht schlecht“, meinte er damals, „aber eigentlich sollten wir mal ’ne richtige Uni kaufen.“ Soweit kam es allerdings noch nicht, denn am 1. Oktober 2016 wurde er in den Vorstand der Klett AG berufen. Dort verantwortet er seither den Bereich Erwachsenen- und Weiterbildung und leitet die Klett Campus Gruppe.
Für seinen Verleger Philipp Haußmann bleibt Lothar Kleiner mitunter ein Buch mit sieben Siegeln. Insbesondere dann, wenn er ihm in Form seines ebenfalls in Stuttgart tätigen Zwillingsbruders Michael Kleiner begegnet und der Verleger sich erst durch vorsichtiges Fragen an die wahre Identität seines jüngsten Vorstandsmitgliedes herantasten muss. Lothar Kleiner ficht das gelegentliche Verwechselt-werden nicht an. Er besticht durch Loyalität. Das konnte man erleben, als sein Lieblingsverein VfB Stuttgart in die zweite Liga abstieg. Während die Mehrheit in der Schwabenmetropole über Verein, Trainer und die böse Welt schimpfte, klebte er einen VfB-Aufkleber an sein Auto.
In Stuttgart ist man fleißig. Bestimmt wird dort auch samstags gearbeitet, so dass am 14. Januar im Verlag die Sektkorken knallen werden (Champagner ginge natürlich auch, aber in einem anständigen, schwäbischen, inhabergeführten Familienunternehmen gilt vornehme Zurückhaltung als Zier), wenn Lothar Kleiner versetzt wird: Versetzt in den Stand derer, die man nicht mehr besorgt als Jungspunde betrachten muss, denn Lothar Kleiner wird dann 50. Ad multos annos, lieber Lothar!
Falls auch Sie gratulieren möchten: l.kleiner@klett.de
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