Gestorben Kurt Marti

Der Autor Kurt Marti ist am 11. Februar 2017 im Alter von 96 Jahren in Bern gestorben.

„Kurt Marti war einer der bedeutendsten Schweizer Lyriker der zweiten Jahrhunderthälfte, dazu Erzähler, Essayist, Kolumnist, Tagebuchschreiber, Prediger – und ein Mentor: seinen Einfluss auf die jungen Autoren der 60er- bis 80er-Jahre kann man gar nicht hoch genug einschätzen.  Marti hat die Dialektdichtung befeuert, die konkrete Poesie mitgestaltet, und er hat in politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen Partei ergriffen. Als Dichter ist er seinem aufmüpfigen Sprachwitz gefolgt und als Theologe immer seinem protestantischen Gewissen“, so der Leiter des Nagel & Kimche Verlags Dirk Vaihinger.

Kurt Marti wurde 1921 in Bern geboren, Er studierte zunächst zwei Semester Rechtswissenschaft, dann Theologie in Bern und in Basel, wo ihn Karl Barth maßgeblich prägte. Er war Pfarrer in Leimiswil, Niederlenz und von 1961 bis 1983 an der Nydeggkirche in Bern.

Als Autor begann Marti in der Übertragung und Nachdichtung französischer Surrealisten nach dem Krieg, als Prediger war er vor allem in Bern ein prominenter Kämpfer für Offenheit, Wahrhaftigkeit und Barmherzigkeit. Kurt Marti hat die Menschenrechtsorganisation Erklärung von Bern mitgegründet sowie die Gruppe Olten.

Sein Werk wurde mit vielen Preisen geehrt, darunter zweimal mit dem Literaturpreis der Stadt Bern, dem Großen Preis für Literatur des Kantons Bern, dem Johann-Peter-Hebel-Preis und dem Tucholsky-Preis für literarische Publizistik.

Zu Kurt Martis wichtigsten literarischen Werken gehören: Der Traum, geboren zu sein. Ausgewählte Gedichte. Zürich 1996, 2003. Leichenreden. Mit einem Vorwort von Peter Bichsel. Zürich 1996, 2001. Ein Topf voll Zeit 1928-1948. Zürich 2008.

Außerdem erschienen: Werkauswahl in 5 Bänden. Zürich 1996. kleine zeitrevue. Erzählgedichte. Zürich 1996. Woher eine Ethik nehmen? Streitgespräch über Vernunft und Glauben. Mit einem Vorwort von Werner Morlang. Zürich 2002.

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