Das Sonntagsgespräch Klaus Fuereder und Felix Grisebach über ihre Neugründung Eder & Bach

Am ersten Messetag wurde in Leipzig bekannt, dass Klaus Fuereder und Felix Grisebach mit der Gründung des Verlages Eder & Bach ein ungewöhnliches Verlagsmodell realisieren wollen. Sie wollen hochkarätige Autoren gezielt einzeln vermarkten.

Lediglich ein bis zwei Titel pro Saison will das Verleger-Duo herausbringen. Das war Anlass für Fragen heute an die beiden.

BuchMarkt: Herr Fuereder, Herr Grisebach, was ist das besondere an Ihrer Idee?

Klaus Fuereder: Eder & Bach konzentriert sich pro Halbjahr allein auf die Publikation von ein bis zwei Spitzentiteln im Belletristikbereich und vermarktet diese konsequent über alle Kanäle und mit einem hohen Marketingbudget. Auf diese Weise wollen wir sicherstellen, dass das Bestsellerpotential jedes einzelnen Buches voll ausgeschöpft wird.

Klaus Fuereder und Felix Grisebach (v.r.)

Wie wollen Sie das schaffen?

Felix Grisebach: Die Idee, die auch für die Autoren reizvoll und attraktiv ist, ist im Grunde sehr einfach: Wir wollen sie wirklich in alle verlegerischen Belange miteinbeziehen.

Das gibt es bisher nicht? Ich kenne eine Reihe von Autoren, die da mitreden wollen und können.

Aber nicht in der von uns zu Ende gedachten Konsequenz: Alle Entscheidungen, wirklich alle – angefangen von der Umschlaggestaltung über die Ausstattung bis hin zu einzelnen Aspekten der Marketingkampagne – werden in enger Absprache mit den Autoren getroffen. Dieser Ansatz spiegelt sich im übrigen auch in unserem Vergütungsmodell wieder: Der Autor ist zur Hälfte an allen aus der Verwertung resultierenden Gewinnen direkt beteiligt.

KF: Auf gewisse Art und Weise versuchen wir, mit Eder & Bach die Idee des klassischen Autorenverlages neu zu interpretieren. Vorbild ist dabei die Musikbranche, in der es längst gang und gäbe ist, dass erfolgreiche Musiker eigene Labels gründen und sich von selbstgewählten Agenturen professionell vermarkten lassen. Unseren Autoren wollen wir genau diese maßgeschneiderte Betreuung aus einer Hand bieten.

Und wie wird Ihr erstes Programm aussehen?

FG: Ja, das wird halt kein „Programm“, sondern ein Einzeltitel sein. Am 4. September werden wir als ersten Verlagstitel STILL, den neuen Thriller von Zoran Drvenkar publizieren. Wir planen eine mehrstufige Marketingkampagne, ausgerichtet auf den Erscheinungstermin. Für die Hörbuchproduktion konnten wir Christoph Maria Herbst als Sprecher gewinnen, der auch in die Kampagne miteingebunden sein wird.

KF: „STILL“ ist ein lupenreiner Thriller, der unseres Erachtens das Potential hat, in seinem Genre einer der Top-Titel des Jahres zu werden.

Auf Grund unserer Meldung [mehr…]hat sich bei uns ein Verlag gemeldet, der für „Still“ ebenfalls Titelschutz angemeldet hat und auch in seiner Planung dafür sehr weit sei. Sind Sie mit dem Verlag bereits darüber im Gespräch?

KF: Die Titelrechte liegen defintiv bei uns. Wir werden noch bestehende Fragen in dieser Sache mit unseren Verlagskollegen klären.

Ist das noch nicht geklärt, weil der Verlag wirklich nur aus Ihnen beiden besteht?

FG: Ja, wir sind nur zu zweit, ergänzen uns aber fabelhaft: Klaus Fuereder übernimmt Marketing, Vertrieb und Produktion der Originalausgabe, während ich für die Akquise und Betreuung der Autoren zuständig bin, auch die Lizensierung der weiteren Verwertungsrechte fällt in meinen Verantwortungsbereich.

KF: Daneben haben wir dank vieler gewachsener Kontakte ein handverlesenes, festes Team um uns versammelt, das aus ausgewiesenen Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet besteht. So freuen wir uns, Birgit Politycki mit Ihrem Team für die Pressearbeit und die Veranstaltungsorganisation gewonnen zu haben. Zebralution, die ursprünglich aus dem Musikbereich kommen, übernehmen das E-Book Marketing, während Torsten Feuerstein die Hörbuchproduktion verantwortet, die immer zentraler Bestandteil unseres Konzeptes sein wird.

Und der Vertrieb? War macht den?

KF: Wir haben im gesamten deutschsprachigen Raum professionelle Auslieferungspartner, außerdem haben wir eine schlagkräftige Mannschaft von Vertretern zusammengestellt, die allesamt im belletristischen Bereich versiert sind.

Wird es auch ein E-Book des ersten Titels geben?

KF: Selbstverständlich. Wir haben aber auf die Wünsche aus dem Buchhandel gehört: In jedem gedruckten Exemplar wird es einen Download-Code geben, mit dessen Hilfe der Leser auf der Website des Verlages kostenlos das E-Book des Titels beziehen kann.

FG: Man kann es unseres Erachtens dem modernen Leser nicht mehr zumuten, sich zwischen gebundener und digitaler Ausgabe zu entscheiden. Soll der Leser doch frei wählen, so kann er Titel von Eder & Bach zuhause als gedrucktes Buch lesen und die Lektüre dann unterwegs oder auf einer Urlaubsreise elektronisch fortsetzen.

Warum eigentlich der Verlagsname Eder & Bach?

KF: Können wir da nicht auf nähere Erläuterungen verzichten?

Danke, jetzt habe ich es gemerkt, der erklärt sich ja von selbst

KF: Ja, natürlich Verlage funktionieren besser, wenn da auch ein echter Name dahinter steht. Die Verlagsgründung trägt unserer beider Namen, wenn auch nur zur Hälfte – schließlich brauchen wir noch ein paar Silben, wenn es darum geht, den ersten Imprint ins Leben zu rufen.

Kontakt: Eder & Bach GmbH
Steinstraße 15
10119 Berlin

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