Die Schriftstellerin und Illustratorin Judith Kerr ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Ihr berühmtestes Buch ist Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, in dem sie die Geschichte ihrer Flucht mit ihrer jüdischen Familie aus Nazideutschland über die Schweiz und Frankreich nach England erzählt.
Ulrike Metzger, Verlagsleiterin Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag zum Tod von Judith Kerr: „Noch vor wenigen Wochen bekamen wir Judith Kerrs neuestes Manuskript auf den Tisch und wir können es nicht fassen, dass dies nun das letzte sein wird. Es war für mich ein großes Privileg, Judith Kerr kennen zu lernen und mit ihr arbeiten zu dürfen. Sie hinterlässt einzigartige Bücher, wie nur Judith sie zu Papier bringen konnte, durch ihre Beobachtungsgabe, ihre große sprachliche Kraft und der ihr eigenen Verbindung von Scharfsinn, Warmherzigkeit und hintergründigem Humor. Sie war als Autorin so talentiert wie als Zeichnerin und schrieb und zeichnete sich in die Herzen ihrer Leser. Wo sie auftrat, wurde sie mit stehendem Applaus empfangen. Wir trauern um eine große Künstlerin, einen wunderbaren Menschen und um eine gute Freundin. Wir sind sehr stolz darauf, dass es ihr wichtig war, ihre letzten Bücher bei Fischer zu publizieren, dem Haus, in dem auch die Werke ihres Vaters Alfred Kerr verlegt werden.“
Zuletzt erschienen bei FISCHER Sauerländer das Kinderbuch Ein Seehund für Herrn Albert und das Bilderbuch Meine Katze Katinka.
Insgesamt schrieb Kerr mehr als 30 Bücher für Kinder und Jugendliche, die sich weltweit millionenfach verkauften und in 25 Sprachen übersetzt wurden.