"Eine außergewöhnlich fröhliche, herzliche und neugierig zugewandte Frau" Ina Feist

Ina Feist

Ina Feist ist tot. Sie starb heute Morgen im Alter von nur 45 Jahren an einer äußerst heimtückischen Krankheit. Hier ein Nachruf von Renate Reichstein:

Wir, die wir das Glück hatten, Ina Feist kennenlernen zu dürfen, werden sie vermissen. Sie war eine sehr beeindruckende Lizenz-Kollegin, die mit ihrer ansteckenden Begeisterung für die Titel, die sie betreute, weltweit für Interesse sorgen konnte. Am deutschen Gemeinschaftsstand in Bologna war sie all die Jahre die Kollegin mit dem vollsten Terminplan, den sie in der Lage war, in den unterschiedlichsten Fremdsprachen zu absolvieren. Die Amerikaner suchten in Bologna immer nach „Eina Fiest from Jacoby & Stuart“, was nicht wenige Male zu großen Verwirrungen führte.

Nach Jahren bei Gerstenberg, wo sie nicht nur für den Lizenzverkauf tätig war, sondern auch als Assistentin des damaligen Verlegers Dr. Edmund Jacoby agierte, wechselte sie mit Nicola Stuart und Edmund Jacoby nach Berlin, zu deren neuem Verlag Jacoby & Stuart. Ihr Lebensmittelpunkt blieb in Hamburg, und als ihr die Pendelei zu viel wurde, heuerte sie bei der Agentur von Susanne Koppe an und konnte gänzlich in Hamburg bleiben. Bei ihrer letzten Station bei Delius Klasing veränderte sich ihr Berufsbild noch einmal komplett: weg vom Kinderbuch und hin zu Special Interest Titeln, Ein- und Verkauf von Lizenzen.

Dass sie im Februar zum ersten Mal nach Asien reisen konnte, zur Buchmesse in Taiwan, hat ihr großen Spaß gemacht. Sie hängte noch ein paar Tage an die Dienstreise dran und erzählte später begeistert von ihren Eindrücken. In diesem Sommer wollte sie unbedingt noch einmal nach Norwegen.

Ina Feist war eine außergewöhnlich fröhliche, herzliche und neugierig zugewandte Frau. Ihre positive Grundhaltung war ansteckend und ihr leicht berlinernder Tonfall immer wieder erfrischend anzuhören. Ina war eine allseits sehr geschätzte Kollegin und eine treue Freundin. Sie wird nicht vergessen werden. Unser Mitgefühl gilt ihrem Ehemann und ihrer Familie.

Und auch der Delius Klasing Verlag trauert. Seit September 2015 war Ina Feist hier im Bereich Rechte und Lizenzen tätig. Verleger Konrad Delius sagt: „Wir verlieren mit Ina Feist eine herzliche und außergewöhnlich engagierte Kollegin, die auch aufgrund ihres immer positiv gestimmten Wesens uns allen und den Kolleginnen und Kollegen in unseren Partnerverlagen, die eng mit ihr zusammen gearbeitet haben, sehr fehlen wird. In diesen Stunden des schmerzlichen Abschieds gilt mein zutiefst empfundenes Mitgefühl insbesondere ihrem Ehemann Sebastian und ihrer Familie.“

Buchverlagsleiterin Dr. Nadja Kneissler ergänzt: „Wir werden ihre Unbeschwertheit, ihre Begeisterungsfähigkeit, ihr Engagement, ihr großes Herz für andere und ihren wunderbaren Humor fest in Erinnerung behalten. Ich denke, genau das hat sie sich von uns gewünscht, wenn unsere tiefe Trauer nachlässt.“

Kommentare (4)
  1. Was für eine schreckliche und unfassbare Nachricht.
    Jedes Zusammentreffen mit Ina war äußerst angenehm, fröhlich und bereichernd und es war immer viel mehr und persönlicher als nur eine geschäftliche Zusammenarbeit. Sie wird in der Buchwelt sehr fehlen.

  2. Auch ich hatte das große Glück Ina Feist zu kennen – sie hat meine Bücher bei Gerstenberg und Jacoby & Stuart auf den internationalen Weg gebracht. Sie war viel mehr als nur die Lizenzfrau – ich erinnere mich an viele schöne und lustige Abende auf Buchmessen in Bologna und Frankfurt und habe ihr Lächeln deutlich vor Augen. Erst letzte Woche habe ich von ihrer Krankheit erfahren und falls sie meinen letzten Gruß nicht mehr bekommen hat, möchte ich ihr hier ein trauriges Adieu schicken.
    Rotraut Susanne Berner

    • Sie hat ihn noch bekommen, liebe Rotraut Susanne Berner. Ich habe ihn ihr vorgelesen und sie hat sich sehr gefreut, auch über die wundervollen Zeichnungen! Danke, herzliche Grüße, Sebastian Höfling

  3. Ich hatte mich schon darauf gefreut, ihr demnächst auf der Buchmesse über den Weg zu laufen, denn auch wenn wir in der letzten Zeit beruflich nicht mehr viel miteinander zu tun hatten, sind wir uns unweigerlich jedes Mal in Leipzig und Frankfurt begegnet. Und jedes Mal war es ein zwar kurzes, aber herzliches Wiedersehen, eine große Freude.
    Sabine Meyer-Bachem

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