Das Sonntagsgespräch Hans-Peter Kübler über die Libri-Strategie bei Online-Shops

Hans-Peter Kübler ist bei Libri als Geschäftsführer verantwortlich für den Bereich Vertrieb, Logistik, Informatik und Organisation. Mit ihm sprachen wir über die neue Libri-Strategie für den Online-Handel.

BuchMarkt: Mit Libri.de hatte Ihr Haus ganz früh ein Modell auf den Markt gebracht, das dem stationären Buchhandel einen einfachen Einstieg in den Online-Handel ermöglichte.

Hans-Peter Kübler: Ja,  das war damals der erste  „White Label Shop“. Auf dieser Basis  sind heute ca. 1000 Shops im Markt, die in der Regel unter dem Namen der Buchhandlung laufen, aber darunter im Angebot identisch  sind.

Hans-Peter Kübler

Und die Entwicklung…

…Ist nach wie vor hoch erfolgreich: Online Shops sind für die Buchhändler äußert interessant. Die Libri.Shopline Partner wachsen aktuell mit 30% (!) im Durchschnitt – langjährig etablierte Partnershops sogar mit über 40% zum Vorjahr.

Jetzt gibt es einen Kurswechsel…

… der sich schon im Vorjahr angedeutet hat: In 2011 haben wir uns entschieden den Multichannel Ansatz konsequent umzusetzen und den Libri Shop dafür fit zu machen. Zum Relaunch 2011 wurde der Name Libri.Shopline eingeführt. So bringen wir zum Ausdruck, dass wir nicht nur den Einstieg, sondern auch die Weiterentwicklung des Buchhandlungsauftritts im Netz begleiten können. Das finden Sie im Produkt in den Ausbaustufen easy – flexible – und multi wieder.  

Das reicht jetzt aber wohl nicht mehr?

Ja, denn wir haben erkannt, dass wir den einzelnen Partnern mehr Individualität ermöglichen müssen. 2013 werden wir Libri.Shopline deshalb weiter vorantreiben in dem wir die Verantwortung für den Betrieb und die Entwicklung der online Shops direkt bei der Libri GmbH aufhängen. Das erlaubt eine noch schnellere und direkte Kommunikation mit den Entwicklern der Warenwirtschaftssysteme und Bibliographie. So wird unser Versprechen zur Multichannel Lösung nun auch organisatorisch verankert. 

Das heißt aber in der Praxis: Libri.de wird als eigene Marke unabhängig am Markt agieren?

Ja, aber Libri.de bleibt neben dem Betrieb des Eigengeschäfts das Forschungslabor unserer Gruppe für Web und Digitaltechnologie.

Wo sehen Sie die Stärke Ihres Shopline-Angebots?

Das sehen wir Insbesondere bei den  Kundenbesorgungen – i.d.R. eine der größten Umsatzgruppen im stationären Buchhandel. Hier kann der Buchhändler mit Libri.Shopline sein Angebot ausbauen. Bei Abholung in der Buchhandlung liefern wir zur Barsortimentskondition. Wir bieten aber mehrere Ausbaustufen im System und entwickeln mit dem Buchhändler auch gerne den individuellen Auftritt weiter. 

Das ist aufwändig? 

Das muss nicht sein. Unsere interaktiven Schulungen zum Produkt bieten wir in Online Schulungen – sogenannten Webinaren an.  So können sich die Buchhändler ohne großen Reiseaufwand auf Ihre Fragen und Inhalte konzentrieren.
Der Markt für solche Shoplösungen ist derzeit in Bewegung, selbst die MVB hat ein Angebot auf den Markt gebracht.
Das ist nicht der einzige „neue“ Shop – ich baue darauf, dass sich hier bald die Spreu vom Weizen trennt; hier ist mehr Information nötig.

Das werden wir versuchen, im kommenden Oktoberheft veröffentllchen wir einen Testbericht.

Da bin ich bespannt, zumal ich von unserem Konzept nach wie vor überzeugt bin. Bei der Darstellung von „neuen“ Lösungen werden oft Versprechungen mit Fakten vermischt und mit marketingträchtigen und verführerischen Aussagen Bilder gemalt die Sie dann im vorhandenen Produkt vergeblich suchen.

So etwas gibt es bei Ihnen nicht?

Wir bemühen uns in den Gesprächen mit unseren Kunden diese Transparenz zu wahren. Der Informationsbedarf zu diesem Thema ist im Buchhandel nach unserer Einschätzung sehr hoch.

Die Fragen stellte Christian von Zittwitz

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