Claudius von Soos über audiovisuelle Buchvorstellung im Wartezimmer „Die Verlagshäuser müssen weg von ihren Mono-Werbestrategien, hin zur Ansprache an relevanten Touchpoints im Alltag der Menschen“

Verlage und Buchhandlungen arbeiten intensiv daran, das Buch wieder stärker zu den Menschen zu bringen, mehr Kontaktpunkte zu schaffen. Das Healthcare-Network TV-Wartezimmer profitiert von aktuellen Werbetrends im Buchmarkt indem es in deutschen Wartezimmern 15 Sekunden lang, zweimal pro Stunde Neuerscheinungen vorstellt. Claudius von Soos ist Leiter Media-Sales bei TV-Wartezimmer, dem Marktführer für audiovisuelle Arzt-Patienten-Kommunikation im Wartebereich. Ein Gastbeitrag:

Claudius von Soos

Die Leipziger Buchmesse ist gerade vorbei und gilt als Wasserstandsanzeiger für die Branche. Trotz guter Stimmung vor Ort, steht der Buchmarkt zunehmend unter Druck. Der Grund: Die digitale Konkurrenz, die schwankenden Umsätze vor Feiertagen oder auch die abnehmenden Lesegewohnheiten der jungen Generation machen der Branche zu schaffen.  Angestoßen etwa durch die Ergebnisse der Börsenvereins-Studie Buchkäufer –  quo vadis?“ arbeiten Verlage und Buchhandlungen bereits jetzt intensiv daran, das Buch wieder stärker zu den Menschen zu bringen, ihnen mehr Kontaktpunkte zu Büchern und mehr Orientierung beim Kauf zu bieten.

Die Wartesituation nutzen: Das Medium für Patienten wird zum beliebten Werbeumfeld für Bücher. Insbesondere Fachbücher und Ratgeber nutzen die längere Verweildauer der Zielgruppe

 

Die Wartesituation nutzen

Ein Trend von dem auch der Healthcare-Sender TV-Wartezimmer profitiert. Das Medium für Patienten wird zum beliebten Werbeumfeld für Bücher. Insbesondere Fachbücher und Ratgeber nutzen die längere Verweildauer der Zielgruppe. Kurz vor uns nach der Buchmesse in Frankfurt im Oktober 2018 präsentierte beispielsweise Random House gleich drei Neuerscheinungen. Ende August erfuhren Patienten in 1.500 Wartezimmern in mehr als 19 Metropolen wie Bewegung und Sport in der Natur im Kampf gegen Krebs wirken. Das Buch Outdoor against Cancer wurde von Sportwissenschaftler Thorsten Schulz und der Gründerin der gleichnamigen Initiative, Petra Thaller, verfasst. Anfang Oktober erschien dann das Schlaf-gut-Buch von Dr. med. Ulrich Strunz und Ende Oktober wurde Buchtitel Nummer drei im TV-Wartezimmer-Programm angekündigt, das neue Standardwerk zur Prävention und Therapie von Krebs von Lorenzo Cohen und seiner Frau Alison Jefferies. Alle Buchvorstellungen waren 15 Sekunden lang, zweimal pro Stunde zu sehen und hatten eine Laufzeit von je zehn Tagen. Michael Haider, einer der Werbeleiter der Verlagsgruppe Random House, begründete seine Werbestrategie damit, dass der Bereich Ratgeber Gesundheit einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor für seinen Verlag darstellt. Aus seiner Sicht müssen sich Kunden intensiv mit den Buchtiteln auseinandersetzen können und das funktioniere nicht bei allen Werbeträgern gleich gut.

Wirtschaftliche Umfelder für Fach- und Sachbücher

TV-Wartezimmer hat sich den Anforderungen der Verlagshäuser und Buchhändler inzwischen weiter angepasst: Speziell zu den bekannten Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt können Werbungtreibende einen individuellen Buchtipp im Programm präsentieren, der durch ein Intro „Buchtipp der Woche“ angekündigt wird. Eine solche Werbeeinblendung ist insbesondere für Fachbücher oder Ratgeber oftmals wirtschaftlicher als eine Schaltung in überregionalen Tageszeitungen oder TV-Umfeldern. Ein weiterer Pluspunkt: Wer sich im Wartezimmer befindet, ist besonders offen für Informationen rund um Gesundheit, Medizin oder auch Wirtschaft.  Zudem liegen die Verkaufsstellen der Titel meist im direkten Umfeld von Arztpraxen. Noch mehr Orientierung für potenzielle Käufer bietet ein neuer Rückkanal.  Per SMS können Patienten während des laufenden Programms unmittelbar zur Teilnahme an einem Gewinnspiel aufgefordert werden oder weitere Informationen zum Inhalt des Buches herunterladen.

Das Geschäft um den Leser wird deutlich härter, aber die Möglichkeiten, Kunden über neue Produkte zu informieren, werden dafür vielseitiger und passgenauer.  Die Verlagshäuser müssen ein neues Kapitel aufschlagen – weg von ihren Mono-Werbestrategien, hin zur Ansprache an relevanten Touchpoints im Alltag der Menschen. Nur dann sind die Entwicklungschancen des Buchmarktes wirklich so rosig wie manche Prognose.

 

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert