Buchhändlerin Petra Dittrich über ihr Buch "Meine Inselbuchhandlung - zwischen Bodden & Brandung" (Eden Books) „Mein kleines Buch soll Menschen dazu bringen, über das nachzudenken, was im Leben wirklich zählt“

Mit ihrer eigenen Buchhandlung auf der Insel Rügen hat sich Petra Dittrich ihren Lebenstraum erfüllt. Gemeinsam mit Rainer Moritz erzählt sie in ihrem neuen Buch Meine Inselbuchhandlung (Eden) vom Buchhandelsalltag am Sehnsuchtsort. Wir sprachen mit der Buchhändlerin zum Buch und darüber, worauf es im Leben wirklich ankommt:

BuchMarkt: Liebe Frau Dittrich, nach über zwanzig Jahren in der Großstadt haben Sie sich mit einer eigenen Buchhandlung einen Traum erfüllt. Worum geht es in Ihrem Buch?

Petra Dittrich in ihrem Buchladen auf der Insel Rügen: „Ein Buchladen ist nie ‚fertig‘ – allein schon, weil ständig neue Bücher in kleinen und großen Formaten hereinschneien und mich zum Nachdenken und zum Umgruppieren bringen“ (c) Christina Czybik

Petra Dittrich: Es soll die Geschichte einer Buchhändlerin erzählen, die sich einen Traum erfüllt hat – und schönerweise ist das meine Geschichte. Folglich geht es mir darum, zu zeigen, was meinen Beruf so toll macht, mit welchen Schwierigkeiten ich zu kämpfen habe und hatte und was ich alles an Kuriosem erlebt habe.

Welche Punkte spricht das Buch konkret an, und wirft es auch einen Blick auf die Risiken und „Nebenwirkungen“?

Der BuchLaden in Gingst auf Rügen: „‚Bei Ihnen ist es ja so herrlich wie in Bullerbü. Sie haben es gut, so würde ich gern leben.‘ Nein, mit der liebevoll verklärten Bullerbü-Heimeligkeit aus Astrid Lindgrens Büchern hat mein Alltag nicht“ viel zu tun. Es ist eine schöne, aber keine heile Welt in meinem Gingst“ (c) Christina Czybik

Ich will nicht verklären oder beschönigen, weder meine Existenz als Buchhändlerin noch meine Insel Rügen. Heute einen Buchladen zu führen, das bedeutet viel Arbeit, das braucht immer neuen Schwung und gute Laune. Sich auf irgendwelchen Lorbeeren oder auf dem Sofa auszuruhen, damit ist nichts gewonnen.

Wie entstand die Idee überhaupt darüber zu schreiben?

 

Der Eden Books Verlag rief mich eines Tages, weil sie ein Buch über eine schöne Buchhandlung an einem „Sehnsuchtsort“ machen wollten. Und irgendwie sind sie bei ihren Recherchen schönerweise auf mich gekommen. Allerdings habe ich mir die Sache eine Weile überlegt, denn ich bin ja keine Autorin. Und so habe ich meinen lieben Freund Rainer Moritz gefragt, ob er als Co-Autor an meiner Seite stehen sollte. Und da steht er nun.

Was macht Ihren Laden denn so besonders?

Tja, eigentlich müssten Sie das die Kunden fragen. Vielleicht spürt die, wenn sie meinen Laden betreten, dass ich mit Herzblut arbeite, kein x-beliebiges Sortiment habe und beseelt davon bin, Bücher, die mir wichtig sind, unter die Leute zu bringen.

Nun haben sicherlich nicht alle Buchhändler und Buchhändlerinnen Ihr Glück und auch nicht den Mut, einen solchen Schritt zu gehen.

Was würden Sie denen sagen und welche Leserschaft möchten Sie mit dem Buch überhaupt ansprechen?

Manchmal, glaube ich, muss man im Leben einfach mutig sein, nicht zu viel nachdenken und das Herz in beide Hände nehmen – vor allem wenn man wie ich einen Traum leben möchte. Ans Scheitern darf man dabei nicht denken. Jeden Morgen gerne zur Arbeit zu gehen, das habe ich immer als riesiges Privileg empfunden. Und deshalb hoffe ich, dass mein kleines Buch vielen Menschen Mut macht, sie dazu bringt, über das nachzudenken, was im Leben wirklich zählt. Meine idealen Leserinnen und Leser könnten also Menschen sein, die Bücher, das Meer und Leute mögen, die ein klein wenig verrückt sind.

Welche Reaktionen erhoffen Sie sich?

Glückliche Gesichter von Kundinnen und Kunden, die nach der Lektüre in meinen Laden kommen und ausrufen: „Das hab ich mal gern gelesen, liebe Frau Dittrich, davon nehme ich gleich zehn Exemplare für unsere Freunde und Bekannten!“

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch am besten verkaufen?

Damit vielleicht, dass das Buch vieles in einem ist: die Erfolgsgeschichte einer Kleinunternehmerin, die Ansporn für andere sein kann, eine Liebeserklärung an Rügen und eine an die Literatur.

3 Wörter, die das Buch perfekt beschreiben?

Hoffnungsvoll, anekdotenreich, lesenswert (hoffentlich!)

Und wenn Sie mal nicht arbeiten, was machen Sie da am Liebsten?

An liebsten bin ich dann am Meer oder auf dem Meer … um zu surfen, zu baden, aufs Wasser zu gucken, am Strand zu lesen und lange Spaziergänge zu machen.

Ihr persönliches Lieblingsbuch?

Das wechselt ja immer wieder. Im Moment ist die Sache ganz klar: Delia Owens‘ Der Gesang der Flusskrebse. So beeindruckt war ich lange nicht mehr.

Welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie dennoch gerne beantwortet?

Wollen Sie bald wieder ein Buch schreiben?

Hier können Sie dies nun tun:

Erst mal nicht – es gibt im Laden zu viel zu tun.

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