David Ulrich heute im Sonntagsgespräch über sein Startup "Bookrebels" „Mit Bookrebels werden wir einen einzigartigen Bücherkosmos schaffen“

Gründer von Bookrebels David Ulrich

Ein kleines Startup aus Bremen wagt den Versuch, sich in Deutschland mit einem neuen sozialen Netzwerk auf Grundlage von Büchern zu positionieren. Die ersten Mittel zur Umsetzung sollen dabei durch Crowdfunding auf Startnext eingesammelt werden. Ein guter Anlass dem Gründer David Ulrich ein paar Fragen zu Bookrebels zu stellen.

BuchMarkt:  Welche Idee genau steckt hinter Bookrebels?

David Ulrich:  Die Idee ist bei den Menschen die Begeisterung fürs Lesen und die Faszination für Bücher zu wecken.  Auf Grundlage dieser Vision soll Bookrebels als die Social-Media-Plattform für Bücherfans im deutschsprachigen Raum entwickelt werden. In diesem einzigartigen Bücherkosmos können die Leser ihre eigenen Bücher online verwalten, interessante Menschen mit gleichen Interessen kennenlernen und spannende neue Bücher entdecken.

Was sind dabei genau die Vorteile für die Leser bei der Nutzung der Plattform?

Die Leser können viel Zeit sparen und in das Lesen ihrer Bücher investieren, da Bookrebels die komplette „Nutzungsphase“ eines Buches abbildet. Damit ist gemeint, dass es keine zeitintensiven Medienbrüche für den Leser gibt und er sehr einfach alles im Zusammenhang mit seinen Büchern über Bookrebels abwickeln kann.

Weiterhin werden die Leser über ihre Lesebiografie miteinander über die sogenannte Matchingfunktion verbunden. Dem Leser werden also andere Leser vorgeschlagen, die auf Grund der gelesenen Bücher, Lieblingsbücher und -autoren gut zueinander passen. So kann der Leser sich von einem fremden Bücherregal inspirieren lassen, findet schnell passende Diskussionspartner oder kann Rezensionen besser einschätzen.

Wenn wir ehrlich sind, dann wollen die Menschen heutzutage auch unterhalten werden und brauchen einen guten Anreiz so eine Plattform zu nutzen. Aus diesem Grund gibt es bei Bookrebels ein Statussystem, mit entsprechender Anerkennung, bezogen auf den persönlichen Leseaufwand. Außerdem sollen gerade jüngere Leser durch entsprechende Wettbewerbe angesprochen werden. Hierzu zählen unter anderem Foto-und Videowettbewerbe, wie das ausgefallenste Bücherregal oder der verrückteste Leseplatz.

Können wir noch einmal kurz auf die „Nutzungsphase“ eines Buches eingehen und was damit gemeint ist?

Dies lässt sich sicherlich am einfachsten anhand eines kleinen Beispiels erklären. Von einem Freund bekomme ich online eine Buchempfehlung, welche automatisch auf meiner Wunschliste erscheint. Nun bietet mir Bookrebels die Möglichkeit, dieses Buch von einem anderen Leser auszuleihen, es gebraucht zu kaufen oder über einen Partner zu erwerben. Während ich das Buch lese, kann ich meinen Fortschritt mit Bookrebels erfassen und finde über die Matchingfunktion geeignete Diskussionspartner. Mit einer einfachen Markierung kann ich nach Abschluss des Buches, diese für andere Leser zum Ausleihen freigeben. Falls es dann noch einmal eng im Bücherregal wird, kann ich das Buch anschließend innerhalb der Community verkaufen.  Die Lesebiografie des Lesers bleibt dabei erhalten, weil das verkaufte Buch automatisch im Onlinearchiv dargestellt wird. Somit hat der Leser die Möglichkeit die komplette Nutzungsphase eines Buches mit Bookrebels abzubilden, ohne zu einer anderen Plattform wechseln zu müssen.

Welche weiteren Schwerpunkte wird Bookrebels setzen, um auf die Anforderungen der verschiedenen Usergruppen entsprechend eingehen zu können und welche sind das?

Beginnen wir mit Autoren, die auf Bookrebels als solche durch eine Markierung  zu erkennen sind und sich somit von normalen Usern abheben. Diese haben die Möglichkeit auf ihrem Profil die eigenen Bücher einzustellen, passende Leser zu Buchlesungen einzuladen und mit ihren Followern direkt über die Bookrebels zu kommunizieren.

Auch Buchblogger bekommen auf Bookrebels eine eigene Markierung und können ihren Blog direkt einbinden. Dies soll den Buchbloggern die Möglichkeit geben, ein breites Publikum anzusprechen und gefunden zu werden.  Ebenso wird zeitaufwendig erstellter Content  direkt mit dem jeweiligen Buch verbunden, was die Sichtbarkeit und Nachhaltigkeit deutlich erhöht.

Dann haben wir da noch professionelle Leser, welche sich Leseziele setzen, ihre Buchbestände auswerten und den eigenen Lesefortschritt überwachen wollen. Für diese wird es entsprechende Auswertungsmöglichkeiten, Reports und individuelle Dashboards geben.

Wie finanziert sich Bookrebels und was ist das dahinterliegende Geschäftsmodell?

Aktuell wird Bookrebels aus Eigenmitteln finanziert und es läuft gerade die Crowdfunding-Kampagne  „We free Books“ auf Startnext. Mit diesem Geld soll dann die erste Beta-Version entwickelt und den Unterstützern zur Verfügung gestellt werden. Parallel wird nach Partnern für die weitere  Umsetzung und die Vermarktung von Bookrebels gesucht. Zukünftig soll sich Bookrebels dann über Werbeeinnahmen, Affiliate und eine kostenpflichtige Premiumversion finanzieren.

Wie grenzt sich Bookrebels von den Wettbewerbern ab?

Wenn man sich die Userrzahlen von Goodreads in der USA anschaut und diese ins Verhältnis der Einwohnerzahl der DACH-Region setzt,  dann gibt es hier einen möglichen Markt von fast 5. Mio.Usern. Davon sind aktuell ca. 20 % von möglichen Wettbewerbern besetzt, somit bleibt noch genug potentieller Markt für Bookrebels. In diesem Zusammenhang wird auch klar, dass es beim Marketing für Bookrebels tatsächlich darum gehen muss, die Bekanntheit zu steigern und den Mehrwert darzustellen. Erst im zweiten Schritt geht es dann um die Vorteile gegenüber den anderen Anbietern.  Mit eigener App und Weboberfläche, Matchingfunktion der User, Video-und Bild-Upload, Tausch und Verkaufsmöglichkeit ist Bookrebels hier aber gut gerüstet und bietet einen klaren Mehrwert gegenüber den anderen Anbietern.

So eine Plattform kann nur mit der dazugehörigen Community funktionieren. Auf welchem Weg kann Bookrebels also schnell die benötigte Anzahl an Kunden gewinnen?

Durch die Zusammenarbeit mit Verlagen soll deren Reichweite und Netzwerk genutzt werden, um Bookrebels einem breiten Publikum bekannter zu machen. Gerade Verlage bieten darüber hinaus interessante Möglichkeiten für Bookrebels, sich weiterzuentwickeln, und den Usern neue Funktionen zur Verfügung zu stellen.

Die Akzeptanz  von Bookrebels bei den Autoren und Buchbloggern, soll durch die dargestellten Möglichkeiten und die priorisierte Berücksichtigung von weiteren Anforderungen erreicht werden.  Als Multiplikatoren gerade im Social Marketing, sind sie ein wichtiger Bestandteil der Online Marketingstrategie.

Wir wollen Bücher erlebbarer machen und Menschen zusammenbringen.  Aus diesem Grund soll innerhalb der DACH-Region ein Botschafter-System aufgebaut werden.  Wobei die Botschafter  jeweils für eine bestimmte Region die Verantwortung übernehmen, dort eigene Gruppen einrichten und eigenen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Partner durchführen werden. Dies soll dem Austausch der Leser auch in der realen Welt fördern und die Menschen über ihre Bücher zusammenbringen.

Welchen Ausblick können Sie uns geben und wohin soll sich Bookrebels zukünftig entwickeln?

Zur Zeit liegt der Fokus klar auf dem gedruckten Buch und dem Aufbau der Plattform. Zukünftig sollen dann noch E-Books und Hörbücher in die Plattform integriert werden, damit die Leser einen kompletten Überblick über alle Buchtypen hinweg haben. Welche Funktionen wir darüber hinaus noch zur Verfügung stellen, werden wir großenteils vom Userfeedback abhängig machen.

Als letztes die Frage, woher kommt der Name Bookrebels?

Bücher wollen beachtet, gelesen und diskutiert werden. Bücher sind als reine Dekoration im Regal viel zu schade und sollten nicht verpackt im Speicher stehen. Deswegen wollen wir Bücher aus ihren engen Kisten befreien und die verstaubten Bücherregale niederreißen. Werdet ein Teil der Rebellion –  werdet Bookrebels!

 

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