Das Autorengespräch Bernhard Aichner über seinen neuen Max-Boll-Krimi „Interview mit einem Mörder“

Bernhard Aichner, geboren 1972, lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Sein neuer Krimi Interview mit einem Mörder erscheint am 20. Juli bei Haymon.

Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014 und dem Crime Cologne Award 2015. Die Thriller seiner Totenfrau-Trilogie standen in Österreich und Deutschland monatelang auf den Bestsellerlisten. Die Romane wurden bisher in 16 Länder verkauft, u. a. auch in die USA und England. Eine US-Verfilmung ist in Vorbereitung. Bei Haymon erschienen u. a. die Romane: Schnee kommt (2014), Das Nötigste über das Glück (2015) und Nur Blau. Der neue Krimi ist der vierte Band seiner erfolgreichen Krimiserie rund um den Totengräber Max Broll und seinen besten Freund, den Ex-Fußballstar Johann Baroni.

Bernhard Aichner
Foto: fotowerk aichner

Worum geht es in diesem Krimi?

Max Brolls bester Freund im Visier eines Mörders. Dramatische Szenen bei der Eröffnung des neuen Würstelstandes von Ex-Fußballstar Johann Baroni: Mitten in dem fröhlichen Geschehen fällt ein Schuss – und Baroni sinkt getroffen zu Boden. Totengräber Max Broll ist verzweifelt: Sein bester Freund darf nicht sterben!

Während Baroni im Krankenhaus um sein Leben kämpft, tut Max alles, um den Schützen zu überführen. Denn nur er hat gesehen, wer auf Baroni geschossen hat. Doch der vermeintliche Täter entpuppt sich als harmloser Tourist. Es gibt kein Motiv, keine Tatwaffe, keine weiteren Zeugen – niemand schenkt Max Glauben. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich an die Fersen des Mannes zu heften. Und tatsächlich sitzt er dem Mörder bald gegenüber. Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt, die Max bis auf ein Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer führt.

Wild entschlossen, schnell, klug: So leicht kommt dem sympathischen Totengräber niemand davon – nicht einmal ein skrupelloser Killer.

Wen stellen Sie sich als Käufer/Leser vor?

Ich lese bis zu hundert Mal im Jahr, und es freut mich, meinen Leserinnen und Lesern persönlich begegnen zu können. Mein Publikum ist so vielfältig! Es ist großartig, so vielen unterschiedlichen Menschen zu begegnen, die alle die Liebe zu meinen Büchern teilen. Ich finde es großartig, dass es da Youngster gibt, die durch meine Bücher von Fantasy zum Thriller switchen, oder den Bauarbeiter, der dreißig Jahre lang kein Buch angefasst hat, bevor er auf die Totenfrau traf. Besonders erheitert hat mich eine achtzigjährige Dame, die mich doch tatsächlich bei einer Lesung aufgefordert hat, in meinem nächsten Krimi mehr Leute unterzubringen. Es sind so viele verschiedene Menschen dabei, diese Vielfalt genieße ich sehr. Und ich bin meinen LeserInnen sehr dankbar!

Was glauben Sie, mit welchem Argument der Buchhändler das Buch am besten verkaufen kann?

Lesen Sie dieses Buch, wenn Sie eine „herrlich“ durchwachte Nacht haben möchten! Außerdem haben die Bücher ein rasantes Tempo, das erhöht die Spannung, möchte die Leserinnen und Leser von Anfang an fesseln. Ich sage immer, ich möchte die Leser auf ein Pferd setzen, dem Pferd auf den Hintern kloppen und los geht’s – im Galopp bis zur letzten Seite durch das Buch.

… und dann, was Sie gern mal loswerden würden…

Ich ergreife gerne leidenschaftlich Partei für meine Romanhelden. Ich hasse für sie, ich liebe für sie und töte auch manchmal leidenschaftlich für sie. Im Schreiben ist man frei, das genieße ich sehr! Ich möchte, dass die LeserInnen meine Figuren mögen, dass sie ihnen die Daumen drücken, egal ob sie Töten oder das Töten der anderen verhindern. Es geht mir um richtig gute Unterhaltung, und um Sprache, die das möglich macht. Schreiben bedeutet Freiheit und Glück für mich.

www.bernhard-aichner.at

In der vorigen Woche sprachen wir mit Pieter Steinz [mehr…].

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