Ausgewählt aus 280 Einsendungen Wortmeldungen-Literaturpreis: Die Shortlist ist veröffentlicht

Die Shortlist des mit 35.000 Euro dotierten Wortmeldungen-Literaturpreises steht fest. Aus insgesamt 280 Einsendungen traf die Jury, bestehend aus Beate Gütschow (Künstlerin), Hasnain Kazim (Journalist), Sandra Kegel (Literaturkritikerin), Stephan Lebert (Journalist), Christine Lötscher (Literaturkritikerin), Sighard Neckel (Soziologieprofessor) und Daniela Strigl (Literaturkritikerin) eine Vorauswahl, die erstmals auch öffentlich bekanntgegeben wird. Die folgenden 10 Autorinnen und Autoren sind mit ihren Texten nominiert:

  • Nora Bossong (Berlin): Die Schönheit verlorener Schildkröten
  • Johanna Dombois (Athen/Köln): Flüchtlingsode
  • Ulrike Draesner (Berlin/Leipzig): Das nichtgrünäugige Kind
  • Raphaela Edelbauer (Wien): Der Suizid des Otto Weininger aus der einzig anständigen Perspektive erzählt
  • Andrea Grill (Wien): Menschliche Hände, Dünger und das Leben der Wasserspinne Argyroneta aquatica. Oder: Sie ist Expertin
  • Sudabeh Mohafez (Schwäbisch Hall): Nachdenken über Wasser – eine Annäherung an Sterben im Exil
  • Stefan Petermann (Weimar): Jakob im roten Shirt
  • Kathrin Röggla (Berlin): Bauernkriegspanorama
  • Dorian Steinhoff (Köln): 1666
  • Bernhard Strobel (Neusiedl am See): Das Fernglas

Die zehn Texte der Shortlist sind online unter www.wortmeldungen.org nachzulesen.

„Unsere Auswahl umfasst zehn Kurztexte, die jeweils eine drängende Frage der Gegenwart auf formal überzeugende, komplexe und eigenwillige Weise literarisch gestalten.“, so die Begründung der Jury. Diese zeigte sich beeindruckt von der thematischen Bandbreite der Texte, die das Spektrum der 280 Einsendungen repräsentieren: „Es geht um aggressiv-autoritäre Tendenzen der Politik und die Festschreibung von Identität, um Diskriminierung, um die Dramatik der Flucht und die Macht digitaler Scheinwelten, um ökologischen Notstand, Kriminalität und künstliche Intelligenz, um den Antagonismus der Geschlechter und das Abrutschen in soziale Bodenlosigkeit, um das Unerhörte medialer Bilder und die gefährliche Paranoia der Gesellschaft. Die ausgewählten Texte liefern zehn Facetten eines düsteren Panoramas und wagen den ersten Schritt auf dem Weg zur Zustandsverbesserung: die Diagnose.“

Am 31. Januar trifft sich die Jury ein zweites Mal, um den Gewinner zu bestimmen, der im Februar bekannt gegeben wird. Die Preisverleihung findet am 16. Mai in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt statt.

Der Literaturpreis für kritische Kurztexte wird von der Crespo Foundation ausgelobt. Er ist mit 35.000 Euro dotiert und wird jährlich für herausragende literarische Kurztexte verliehen, die in der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen den Nerv der Zeit treffen. Der mit 15.000 Euro dotierte Förderpreis soll junge Autorinnen und Autoren motivieren, sich mit dem Thema des Gewinnertextes auseinanderzusetzen und eine eigene literarische Position zu formulieren.

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