Buchtage Veranstaltungsmarathon in Berlin eröffnet

Welche Freiheit braucht das Buch? – Die Verantwortung von Verlegern, Buchhändlern und Autoren ist das Thema der diesjährigen Buchtage, die Börsenvereins-Vorsteher Gottfried Honnefelder soeben im Berliner Congress Center (bbc) am Alexanderplatz eröffnete.

In vielen Orten der Welt sei die Freiheit von Autoren bedroht. „Auch Träger des Friedenspreises stehen immer wieder unter dem Druck ihrer Regime“, sagte Honnefelder und nannte als Beispiele Liao Yiwu und Boualem Sansal.

Honnefelder kritisierte in seiner Begrüßung die Kommunikationsüberwachung der USA und die Zusammenarbeit amerikanischer Internet-Unternehmen mit dem amerikanischen Geheimdienst NSA. „Wenn wir uns überlegen müssen, was wir sagen und schreiben, dann überlegen wir auch, was wir denken. Damit ist die innere Freiheit berührt.“ In einer rechtsstaatlichen Gesellschaft sei kein Platz für die Überwachung der Kommunikation. Das gelte auch für die Vereinigten Staaten, sagte Honnefelder unter Hinweis auf den gestrigen Staatsbesuch von US-Präsident Barack Obama. „Die Basis der verlegerischen und buchhändlerischen Tätigkeit ist die Freiheit des Wortes, weltweit. Sie ist damit längst tangiert.“

Der Friedenspreis des Deutschen Buchandels geht an die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch [mehr…], gab Honnefelder soeben in der Tagung bekannt, bevor er das Mikrofon an Boualem Sansal, den Friedenspreisträger des Jahres 2011 übergab.

Außerdem werden heute Vormittag der iranische Autor Abbas Maroufi sprechen, der in Berlin die Buchhandlung Hedayat besitzt, und Wilfried Weber, Geschäftsführer der Buchhandlung Felix Jud in Hamburg.

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