Sortimentsschwerpunkte Stimmung im Buchhandel verbessert sich langsam: Belletristik, Kinder- und Jugendbuch, Schulbuch und Hörbuch sind Wachstumsbereiche / Umsatzerwartung in neuen Bundesländern schlechter / Zurückgehende Geschäfte mit Bibliotheken und Schulen

Die Branche startet zuversichtlich in das neue Bücherjahr: Die Stimmung im Buchhandel hat sich in der letzten Zeit kontinuierlich verbessert, rund 21 Prozent der Buchhändler rechnen jetzt mit sehr guten oder guten Umsätzen, 60 Prozent gehen von einer mittelmäßigen Umsatzentwicklung aus.

Das zeigt die Konjunkturumfrage des Börsenvereins, die regelmäßig zusammen mit dem Institut für Handelsforschung in Köln durchgeführt wird. “Im vergangenen Jahr konnten wir nach drei Jahren Minus den stetigen Abwärtstrend stoppen. Auf dieser Basis müssen wir 2005 aufbauen, um vielleicht wieder ins Plus zu gelangen”, sagte Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse.

Nach den beiden ersten Monaten liegt der Umsatz mit minus 0,2 Prozent etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das geht aus den neuesten Branchendaten für die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, Warenhäuser und E-Commerce hervor, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit media control GfK International monatlich in seinem Newsletter Branchen-Monitor BUCH herausgibt.

Wachstumsbereiche im Buchhandel sind nach Einschätzung von Schormann derzeit die Belletristik, das Kinder- und Jugendbuch und das Schulbuch. Bei der Konjunkturumfrage hatten rund dreißig Prozent der Buchhändler erklärt, der Umsatz mit diesen Warengruppen habe sich in den letzten sechs Monaten 2004 erhöht. Dauerbrenner bleibt das Hörbuch. Fast 90 Prozent der Sortimenter gibt an, der Umsatz mit diesem Medium sei besser geworden oder etwa gleich geblieben.

Sorgen bereitet den Buchhändlern das Geschäft mit Firmen, öffentlichen Institutionen, Bibliotheken und Schulen: Rund 50 Prozent der befragten Sortimenter erklären, es habe sich 2004 in der zweiten Jahreshälfte verschlechtert. “Hier zeigen sich eindeutig die Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand“, so Schormann. “Das ist eine Entwicklung, die gerade vor dem Hintergrund der PISA-Ergebnisse gestoppt werden muss.” Mit Privatkäufern hat sich der Umsatz bei über 70 Prozent der befragten Sortimenter verbessert oder ist etwa gleich geblieben.

Unterschiede gebe es immer noch zwischen alten und neuen Bundesländern. 30,3 Prozent der Buchhändler in den alten Bundesländern sprechen von sehr guten bis guten Umsätzen in der zweiten Jahreshälfte 2004, in den neuen sind es nur 19,6 Prozent. Dort klagen auch 57,6 Prozent über schlechte oder sehr schlechte Umsätze, in den alten Bundesländern sind es 37,2 Prozent.

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