"Uns ist bewusst, dass der Deutsche Verlagspreis als Preis keine allgemeine strukturelle Verlagsförderung ist" Stellungnahme des Bundesministeriums zur Kritik am Deutschen Verlagspreis 2020

Auf die Erklärung des Ruhland Verlags zum Deutschen Verlagspreis hat sich der hansanord Verlag mit seiner Kritik direkt an das Bundesministerium gewandt, das nun wie folgt Stellung genommen hat:

„Vielen Dank für Ihre Rückmeldung zum Deutschen Verlagspreis 2020. Derzeit schließen die Teilnahmebedingungen des Deutschen Verlagspreises nur die Spitzenpreisträger eines Jahres von einer Teilnahme im darauffolgenden Jahr aus. Alle übrigen Verlage, die bereits Preisträger im Vorjahr waren, bleiben teilnahmeberechtigt. Ob ein Verlag eine Auszeichnung im Vorjahr erhalten hat, spielt momentan keine entscheidende Rolle für die insbesondere an Qualitätskriterien orientierte Juryentscheidung.

Wie im letzten Jahr werden wir auch dieses Mal den Preis aufgrund der gemachten Erfahrungen und erhaltenen Rückmeldungen evaluieren. Wir nehmen die von Ihnen und auch von einigen anderen geäußerte Kritik der erneuten Auszeichnung von Preisträgern aus dem vergangenen Jahr in die Evaluation des Preises mit auf. Ob dies zu einer Änderung der Teilnahmebedingungen führen wird, kann ich Ihnen aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Uns ist bewusst, dass der Deutsche Verlagspreis als Preis keine allgemeine strukturelle Verlagsförderung ist. Deshalb werden sich jedes Jahr nicht alle auszeichnungswürdigen Verlage in der Liste der Preisträger wiederfinden, denn die Anzahl der Preise und die Summe der Preisgelder ist naturgemäß begrenzt. Dieser Umstand könnte sich in diesen herausfordernden Pandemie-Zeiten noch stärker auswirken. Auch dies beziehen wir in unsere weiteren Überlegungen mit ein.

Hinweisen möchte ich Sie auf die Informationen zu allen aktuellen Hilfsangeboten im Rahmen der COVID-19-Pandemie, die Sie auf der Interseite der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finden unter https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien.

Am 03.06.2020 hat die Bundesregierung zudem ein großes Konjunkturpaket beschlossen, dass umfangreiche weitere Hilfen auch für Künstler und Kreative beinhaltet.

Hierzu zählen beispielsweise

  • Überbrückungshilfen wegen Corona-bedingten Umsatzausfalls zur Sicherung der Existenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen für die Monate Juni bis August (Volumen insgesamt: max. 25 Milliarden Euro; Antragsfristen bis spätestens 31.08.2020) sowie
  • ein Programm zur Milderung der Auswirkungen der Corona-Pandemie im Kulturbereich („Neustart“) mit einem Umfang von insgesamt einer Milliarde Euro, aus dem insbesondere die Erhaltung und Stärkung der Kulturinfrastruktur, Nothilfen, Mehrbedarfe von Einrichtungen und Projekten und alternative, auch digitale Angebote gefördert werden sollen.

Die Eckpunkte zum Konjunkturpaket finden Sie hier: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/eckpunktepapier-corona-folgen-bekaempfen.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Nähere Informationen werden so bald wie möglich auch auf den Seiten der Staatsministerin für Kultur und Medien bereit gestellt werden. Falls dies für Sie von Interesse ist, empfehle ich Ihnen, den BKM-Webauftritt auch in den nächsten Tagen/ Wochen zu konsultieren: https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien.

Eine erste Pressemitteilung von Frau Staatsministerin Grütters finden Sie hier: https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien/eine-milliarde-euro-fuer-neustart-kultur-1757174.

Unter „2. Erhaltung und Stärkung der Kulturinfrastruktur und Nothilfen“ sind auch Mittel für die Buch- und Verlagsszene genannt, für die sich Frau Staatsministerin Grütters eingesetzt hat. Nähere Informationen hierzu, wie gesagt, folgen.

Ich hoffe, dass ich Ihnen die Rahmenbedingungen für die Juryentscheidung näher erläutern und Ihnen hilfreiche Informationen zu den Unterstützungsleistungen der Bundesregierung in diesen herausfordernden Zeiten geben konnte.Ich wünsche Ihnen für Ihre weiterhin viel Energie und viel Erfolg!“

Mit freundlichen Grüßen (Im Auftrag)

Alexa Rewer (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM))

Kommentare (1)
  1. So eine unnütze und auch dumme Stellungnahme seitens des Bundesministeriums… Da werden die Kritikpunkte doch in keiner Weise gewürdigt, sondern nur abgebügelt. Peinlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert