Buchmesse Leipzig läutet "Ende der Bescheidenheit" ein Sollen unabhängige Verlage gefördert werden? Und wenn ja: Wie?

Sollen unabhängige Verlage gefördert werden? Und wenn ja – wie soll das gehen? Zusammen mit der Kunststiftung NRW greift das bücher.macher-Panel  auf der kommenden Leipziger Buchmesse dieses derzeit heiß diskutierte Branchenthema auf: Am Donnerstag, 15. März 2018, 14.00 Uhr auf dem Leipziger Messegelände, Congress Center Leipzig, Mehrzweckfläche 4 statt.

Worum es geht: Verlegen heißt vorlegen, sagen die einen. Wir leben dafür, behaupten die anderen, aber kaum je davon. Dank Initiativen wie dem Indiebookday, der Hotlist, der Kurt Wolff Stiftung oder dem Deutschen Buchhandlungspreis ist die Aufmerksamkeit für die Indie-Buchwelt in den letzten Jahren gestiegen. Leichter geworden sind die Bedingungen für unabhängiges Publizieren dabei keinesfalls: Viele Verlage sind in wachsendem Ausmaß vom Strukturwandel der Branche betroffen; nicht wenige in existenzbedrohendem Ausmaß. Vor dem Hintergrund einer insgesamt kritischen Lage hatte die Kunststiftung NRW Anfang Februar rund 60 deutsche Independents zur Tagung „Verlegen als künstlerisches Projekt?“ eingeladen, bei der die „Düsseldorfer Erklärung der unabhängigen Verlage“ verabschiedet wurde. Im Rahmen des bücher.macher-Podiums soll das begonnene Gespräch  öffentlichkeitswirksam auf die Leipziger Buchmesse getragen werden. Unter dem Titel „Reden wir über Geld! Förderung für unabhängige Verlage?“ diskutiert Thomas Böhm zum Messeauftakt mit Daniel Beskos (mairisch Verlag, Hamburg), Anna Jung (Verlag Jung und Jung, Salzburg), SBVV-Geschäftsführer Dani Landolf (Zürich), Michael Naumann (erster Kulturstaatsminister in der Regierung von Gerhard Schröder und zuvor Verleger in Deutschland) und den USA sowie Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Kunststiftung NRW  über das „Gute, Schöne und Bare, über Subventionsblüten und Staatsknete, ideellen Mehrwert und Umstürze, die sich am Ende sogar rechnen“.

Die Reihe bücher.macher, vom Journalisten Nils Kahlefendt (u. a. Börsenblatt, Deutschlandfunk) für die Leipziger Buchmesse kuratiert, bereitet aktuelle Branchenthemen für ein breites Publikum auf. Im Fokus stehen besonders Aspekte unabhängigen Verlegens. Zu den Gästen gehörten u. a. Dave Eggers, Susan Hawthorne, Dennis L. Johnson, Jo Lendle, John Mitchinson, Michael Krüger, Antje Kunstmann, Sascha Lobo, Helge Malchow, Peter Olson, Kathrin Passig und Klaus Wagenbach.

Die 1989 errichtete Kunststiftung NRW unterstützt herausragende künstlerische Positionen und Projekte. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 7500 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 220 Millionen Euro entwickelt und gefördert. Den Dialog mit der Indie-Szene begann die Kunststiftung bereits 2017 mit der Veranstaltung „Was brauchen unabhängige Verlage?“; die Tagung „Verlegen als künstlerisches Projekt?“ versammelte dann Anfang Februar 2018 rund 60 unabhängige Verlage aus ganz Deutschland in Düsseldorf.

 

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