Anlässlich des fünften Jahrestags der Fusion des nordrheinwestfälischen Landesverbandes mit dem Börsenverein tagten die NRW-Mitglieder gestern in Frechen. Das Fazit sowohl von Stefan Könemann als auch von Alexander Skipis fiel durchgehend positiv aus: neben der gesteigerten Mitgliedernähe und den erheblichen Kosteneinsparungen wurden vor allem die ambitionierten Projekte des Regionalbüros hervorgehoben, wie das in der nächsten Woche startende Engagement „Bücher bauen Brücken“ und der Verlagspreis NRW, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wird.
Regionaldirektorin Gabriele Schink berichtete u.a. von einer deutlich verbesserten Mitgliederbindung, die sie auf die häufigeren Regionaltreffen und die zahlreichen persönlichen Besuche bei vielen der 1.077 Mitglieder, die oft auch mit Beratungen zu konkreten Fragestellungen verbunden sind, zurückführte. Als aktuelle Herausforderungen wurden der Strukturwandel in den Innenstädten, Veränderungen durch die digitale Entwicklung und der Nachwuchsengpass in der Ausbildung genannt. Gabriele Schink, die sich Ende Oktober in den Ruhestand verabschiedet, überreichte symbolisch den Schlüssel an ihre Nachfolgerin Anja Bergmann.
Bergmann gab die Jurymitglieder für den Verlagspreis NRW, der im September verliehen wird, bekannt: Helmut Falter (Mayersche), Bettina Fischer (Literaturhaus Köln), Wolfgang Hölker (Coppenrath), Wibke Ladwig (Sinn und Verstand) und Ute Romeike (HörbuchHandlung Romeike).
Nach der Pause präsentierte Bastei Lübbe-Vorstand Klaus Kluge die Ergebnisse einer verlagsinternen Pricingstudie, die sich mit dem Problem der stagnierenden Ladenpreise befasst (s. BuchMarkt 4/17). Über „Branchensünden und Branchenchancen“ diskutierten Anette Philippen, GF des DuMont Kalenderverlages, dem NRW-Landtagsabgeordneten René Schneider, Werner Schulte, GF des Helmut Lingen Verlages und Sara Willwerth von der Erkrather Buchhandlung Weber. Es ging u.a. um die Bedeutung des Buchhandels als kultureller Partner (Sara Willwerth: „Ich plädiere für ein staatliches Sponsoring unserer ständig betriebenen Leseförderung“) und um Sinn oder Unsinn von verkaufsoffenen Sonntagen (Tipp des Landtagsabgeordneten René Schneider: „Lassen Sie die Büchse der Pandora lieber zu“).
Nach einem letzten Vortrag über „Wandel im Unternehmen“ von Dr. Lars Schatilow – ein Plädoyer für die ständige Bereitschaft zu Veränderungen – endete die Regionalkonferenz mit einem Abendimbiss auf der frühsommerlich warmen Terrasse.
