Verlage Rechtsstreit um Schlöndorff-Film: Nautilus favorisiert außergerichtliche Einigung

„Im Urheberrechtsstreit um den Stoff zum Schlöndorff-Film „Die Stille nach dem Schuss“ erwartet Nautilus-Chef Lutz Schulenburg frühestens in ein bis zwei Monaten ein Ergebnis. Der Hamburger Verleger war Mitte Februar, als der Film auf der Berlinale lief, gegen Regisseur Volker Schlöndorff Sturm gelaufen. Sein Vorwurf: Der Filmstoff, der die Biographie der ehemaligen RAF-Terroristin Inge Viett zum Thema hat, gründe sich weitgehend auf die 1997 bei Nautilus erschienene Autobiographie „Nie war ich furchtloser“ (demnächst auch als Taschenbuch bei Rowohlt). Schlöndorff wies die Anwürfe zurück, ohne sich bislang näher zur Sache zu äußern.Inge Viett, die Schlöndorff ursprünglich für den Film als Beraterin zur Verfügung stand, hatte sich noch während der Entstehung von dem Projekt wegen seiner entpolitisierten Darstellung distanziert und in diesem Zusammenhang auch die Filmrechte, die sie bislang innehatte, an den Verlag abgetreten.Ob es zu der von Nautilus angedrohten Klage kommt, hängt jetzt von den Einlassungen des Regisseurs und den Babelsberg Studios ab. Derzeit lässt Schulenburg anwaltlich prüfen, wie in der Sache verfahren werden soll; ihm selbst ist an einer außergerichtlichen Einigung gelegen. Schlöndorff hatte dem Verleger im letzten Jahr bereits einen Betrag für die Stoffverwertung angeboten, den dieser jedoch wegen zu geringer Höhe ablehnte. Die jetzt erhobene Forderung bewegt sich laut Schulenburg „weit unter 100.000 Mark“.“

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