Beckmanns Woche Neue Marktdaten aus England beweisen:  Angesichts der Digitalisierung sind Sachbücher für das Publikum dringlicher und wichtiger denn je

Der stationäre Buchhandel  hat in Großbritannien nach Ende des corona-bedingten Schließens der Geschäfte in den ersten sechs Tagen ab dem 15. Juni einen erfreulich großen Kundenansturm verzeichnet. Er hat, wie das britische Branchenmagazin The Bookseller und die Zeitung The Guardian  berichten,  in den ersten sechs Folgetagen 3,8 Millionen Bücher verkauft. Damit liegen die Absatz- und Umsatzzahlen um 31 Prozent höher als für den gleichen Zeitraum des Vorjahres. 

Das Ergebnis ist in zweierlei Hinsicht  erstaunlich. Zum einen waren die Buchhandlungen in Schottland und Wales innerhalb dieses Zeitraums noch geschlossen:  Die Steigerung der Verkäufe wären also noch höher ausgefallen, wenn auch sie schon wieder hätten aufmachen dürfen. (Sie blieben dort aber bis gegen Ende Juni zugesperrt.) Zum andern ist die Steigerung auffällig hoch, weil genau in dieser Zeitspanne Mitte Juni 2019 mit dem jüngsten Harry Potter-Roman ein Mega-Bestseller der Art erschienen war, der für extrem hohe temporäre Absätze und Umsätze sorgt.

Der allgemeine Jubel der britischen Sortimenter ist also mehr als begründet: Das Publikum hat hier klar und deutlich demonstriert, wie sehr es den örtlichen Buchhandel braucht (und liebt) – ein Hinweis, der übrigens ebenso dafür spricht, dass es für ihn auch in Zukunft eine wirtschaftliche Existenzgrundlage gibt. 

Dass hier mehr als nur ein modischer, zeitweiliger Trend vorliegt, wird aus einem weiteren statistischen Fingerzeig deutlich: Die überraschend gesteigerten Absätze und Umsätze ergeben sich wesentlich aus dem Kauf und Lese-Interesse breiter Publikumskreise an Sachbüchern.

Gerhard Beckmann

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