Was man so hört Neu auf der Agora der Frankfurter Buchmesse: der Frankfurt Pavilion

Am 27. April wurde das Projekt unter dem englischen Namen Frankfurt Pavilion („Wir sind ja eine internationale Messe“, bemerkte Buchmessedirektor Juergen Boos) in den Räumen des Frankfurter Architekturbüros schneider+schumacher vorgestellt. Beim Termin waren auch Andreas Rutschmann und Ulrich Storck, Bollinger + Grohmann Ingenieure, anwesend.

„Mit dem Pavilion wollen wir die Autoren mehr in den Mittelpunkt stellen und hoffen auch, damit mehr Schriftsteller für Frankfurt zu interessieren“, nannte Boos ein wichtiges Ziel des neuen Gebäudes. Auch Sprachräume wie der spanische, englische, asiatische und deutsche sollen stärker sichtbar gemacht werden. Dabei wird mit Verlagen kooperiert. Politische Diskussionen sowie neue Formate können ebenfalls in diesem flexiblen Gebäude stattfinden.

Till Schneider und Juergen Boos mit einem Modell des Pavilions

Till Schneider, Ragunath Vasuedvan und Kai Otto vom Architekturbüro erläuterten das Projekt, erste Gespräche dazu wurden, wie Lars Birken-Bertsch von der Frankfurter Buchmesse anfügte, bereits im Sommer 2017 aufgenommen: „Es war uns wichtig, ein Frankfurter Büro anzufragen.“ „Das Projekt war eine Herausforderung für uns“, bekannte Ragunath Vasuedvan.

Der Pavilion, der einer Muschel ähnelt, besteht aus einer selbsttragenden Holzkonstruktion, die an Regale erinnert, und wird mit einer lichtdurchlässigen Membran abgedeckt. Damit ist er unabhängig von der Witterung. Er hat eine Fläche von 500 Quadratmetern, ist 6,5 Meter hoch und bietet 300 Sitzplätze, insgesamt können sich 400 Menschen darin aufhalten. Die mobile Konstruktion kann in fünf Tagen aufgebaut werden, ist barrierefrei, in drei Module teilbar und nach der Messe wieder abbaubar. „Damit hat die Frankfurter Buchmesse endlich ein eigenes Gebäude“, verkündete Juergen Boos. Die Kosten werden zunächst aus Eigenmitteln bestritten, man sei jedoch mit Sponsoren im Gespräch. „Der Pavilion soll zum Herz des 2017 erstmals veranstalteten Bookfests werden. Fach- und Publikumsmesse vermischen sich ja zunehmend. So wird sich das Bookfest-Programm in die Stadt entwickeln, ohne andere Reihen, wie zum Beispiel Open Books, zu beeinträchtigen.“

Nicht beeinträchtigt wird auch das Lesezelt; es bleibt auf der Agora.

Das Thema Barrierefreiheit, erklärte der Messedirektor, werde seit Jahren in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt bearbeitet. Man wolle auf diesem Gebiet noch weiter vorankommen.

Der Pavilion sei ein Pendant zum Container-Turm von Kein & Aber: „Das ergibt bestimmt ein spannendes Bild“, verspricht Boos.

Ragunath Vasuedvan, Lars Birken-Bertsch, Till Schneider, Juergen Boos, Ulrich Storck, Andreas Rutschmann und Kai Otto

Im Juni beginnt die Produktion, ab 1. Oktober 2018 soll der Pavilion aufgebaut werden. Die Eröffnungspressekonferenz zur 70. Buchmesse am 9. Oktober wird in diesem neuen Gebäude stattfinden. Buchpräsentationen, Pressegespräche, Preisverleihungen und innovative Konferenzformate sollen folgen. „Wir sind gerade dabei, ein attraktives Programm zusammenzustellen“, erläuterte Birken-Bertsch.

JF

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