Verbrecher Verlag, Buchhandlung Die Buchkönigin und Publikum ließen sich von Orkan Xavier die Laune nicht verderben Mitternachtslesung aus Voskuils jetzt abgeschlossen vorliegenden Zyklus „Das Büro“ in Berlin

Anfang 2000, ein regnerischer Frühjahrstag in den Niederlanden. Eine Schlange von nassen Menschen steht nachts vor einer x-beliebigen Buchhandlung wie überall im Land und wartet darauf, dass ein müder Mitarbeiter die Türen öffnet. Die Leute warten nicht auf den neuesten Band der Harry-Potter-Reihe, nein, sie sind von etwas anderem verzaubert, der sogenannten Voskuilgekte – zu deutsch, der Voskuilmanie.

Manja Präkels liest Voskuil

Wie zur Veröffentlichung des letzten Bandes von J.J. Voskuils Romanzyklus Das Büro in den Niederlanden, wollte auch der Verbrecher Verlag den Abschluss der Reihe mit dem gerade erschienenen siebten Buch, Der Tod des Maarten Koning, feierlich um Mitternacht begehen – und die Buchhandlung Die Buchkönigin in Berlin-Neukölln war sofort begeistert mit dabei.

In dem 5200 Seiten starken Roman beobachtet Koning Maarten seine Kollegen im Büro für Volkskunde mit den Augen eines Naturwissenschaftlers und verwickelt sich immer tiefer in die feinen Mechanismen des Bürolebens. In den Niederlanden ein Riesenerfolg, wurde der erste Teil der Reihe (Direktor Beerta) in einer Übersetzung von Gerd Busse erstmals 2012 vom Verlag C.H. Beck in Deutschland veröffentlicht. Ab dem zweiten Teil (Schmutzige Hände) nahm sich der Verbrecher Verlag des Projektes an. Inzwischen ist bei den Verbrechern auch der erste Band erhältlich.

In der Neuköllner Buchhandlung wurde gestern schließlich auf das gute Ende einer langen Geschichte der deutschen Ausgabe von Das Büro angestoßen. Autoren des Verbrecher Verlags lasen aus verschiedenen Teilen des umfangreichen Romans. Anke Stelling (Bodentiefe Fenster, Fürsorge), Manja Präkels, die gerade ihr Romandebüt Als ich mit Hitler Schnapskirchen aß veröffentlicht hat, und Andreas Spechtl, Sänger der Band Ja, Panik, liehen J.J. Voskuil ihre Stimmen. Trotz des Orkans Xavier, der in der Nacht zum Freitag in Berlin wütete, war die Veranstaltung ein voller Erfolg und die Buchhandlung gut gefüllt.

Jörg Sundermeier und Kristine Listau, die Köpfe hinter dem Coup, freuen sich über die breite Resonanz die das Projekt erfährt – nun auch im deutschsprachigen Raum. In der Buchkönigin war außerdem für ausreichend Sekt gesorgt, sodass alle den wohlverdienten Ruhestand des Maarten Koning begießen konnten.

Marcus Wendt

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