Auszeichnungen Lizzie Doron und Mirjam Pressler erhalten Geschwister Korn und Gerstenmann Friedenspreis

Lizzie Doron © Heike Bogenberger
Mirjam Pressler

Die Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt am Main verleiht ihren Friedenspreis 2018 an die israelische Autorin Lizzie Doron und an die deutsche Autorin und Übersetzerin Mirjam Pressler.

Der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung würdigt literarische, publizistische und kulturelle Bemühungen um den Frieden in Israel und darüber hinaus in der ganzen Welt. Er wird alle drei Jahre vergeben und ist zurzeit mit 50.000 Euro dotiert. Gestiftet haben ihn Abraham Korn und seine Schwester Rosa Gerstenmann im Jahr 1987 zum Gedenken an ihre im Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann. Bisherige Preisträger waren u.a. Shimon Peres (2001), Amos Oz (2003), Daniel Barenboim und Avi Primor (2012).

Lizzie Doron, geboren 1953 in Tel Aviv, wuchs dort in einem von Überlebenden der Shoah bewohnten Viertel auf. Von ihrem ersten Buch an – Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen? (dt. 2004) – geht es in ihrem literarischen Werk um die Geschichte dieser Überlebenden und ihrer Kinder – eine Geschichte, von der man auch im jungen israelischen Staat lange nichts hören wollte. In ihren jüngsten Büchern – Who the Fuck is Kafka (2015) und Sweet Occupation (2017) – setzt sich Lizzie Doron vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte auseinander mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Beide Bücher sind zuerst in Deutschland erschienen und wurden bislang nicht in Israel verlegt.

Mirjam Pressler, geboren 1940 in Darmstadt, ist eine vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin und Übersetzerin. Ihr literarisches Werk umfasst über 30 von ihr verfasste Kinder- und Jugendbücher und über 300 von ihr aus dem Hebräischen, Niederländischen und Englischen übersetzte Bücher. Ein großer Teil ihres Werks handelt von Kindern und Jugendlichen in existenziell bedrohlichen Zeiten oder Lebenssituationen. Mirjam Pressler hat aus dem Niederländischen u. a. Das Tagebuch der Anne Frank übersetzt, aus dem Hebräischen u. a. Werke von Zeruya Shalev, sie ist auch die Übersetzerin aller Bücher von Lizzie Doron.

Die Geschwister Korn und Gerstenmann Stiftung würdigt das literarische Wirken beider Preisträgerinnen: „Eine Würdigung, die insbesondere auch die übersetzende Vermittlung einbezieht, dank deren Stimmen für den Frieden in Israel und in der Welt hier oft überhaupt erst Gehör und Verständnis finden können“ heißt es in der Meldung.

Lizzie Dorons Romane in der der Übersetzung von Mirjam Pressler sind bei dtv lieferbar.

 

 

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