Personalia Lesetipp: FAZ und Frankfurter Rundschau über 35 Jahre K.D.Wolff

Spätestens nach dem Film „Die fetten Jahre sind vorbei“ (da wird er zitiert) sollten auch

K.D. Wolff

Jüngere den Verleger kennen; Buchhändler und Weggefährten wissen, dass der damalige SDS-Vorstand K.D.Wolff Verleger des Stroemfeld Verlages ist.

Nicht alle aber wissen, dass er schon sein 35 jähriges Verlegerjubiläum feiert, was heute die FAZ (Vom Revoluzzer zum Rotarier – KD Wolffs Verlegerjubiläum) und die FR (Von ganz jung bis heute -Frankfurts Linke, melancholisch) zum Anlass für ausführliche Würdigungen nahmen.

Hans Riebsamen in der FAZ: „Einfache Rechenaufgabe: 5 mal 7 ist 35. Im Frankfurter Verlagswesen lautet die Rechnung: 2 mal 11 ist „Roter Stern“, und 1 mal 13 ist „Stroemfeld“. Ergibt zusammen 35 Jahre KD Wolff. Doch so genau hat der Verleger in diesem ungeraden Jubiläumsjahr nicht unterschieden, sein 35-Jahre-Lesebuch trägt

35 Jahre Lesebuch

den Titel „5 x 7“ und stellt eine Art Leistungsschau von 35 Jahren leidenschaftlichen Verlegertums dar. Denn
Leidenschaft war immer dabei: Als es in den Anfangsjahren noch mit „Erziehung und Klassenkampf“ um die kommunistische Revolution ging, noch mehr allerdings, als der „Rote Stern“ von 1975 an in einem Kraftakt ohnegleichen das Gesamtwerk Friedrich Hölderlins herausbrachte – das war schon etwas anderes als das Gesamtwerk des geliebten nordkoreanischen Führers Kim Il-sung, welches freilich auch zur Verlagsgeschichte gehört……“

Und Christoph Schröder in der „Frankfurter Rundschau“:

Die Frankfurter Linke, jene spezielle Ex-Subkultur, aus deren revolutionärem Gestus heraus sich Figuren kristallisiert haben, die die Leitlinien der deutschen Politik der vergangenen sieben Jahre maßgeblich mitbestimmt haben (das jedenfalls will man gerne glauben) – sie hat zur Zeit wenig Grund zur Freude. …. Ende der Woche stirbt ein weiteres Refugium, das Buchhandels-Antiquariat Karl Marx, eröffnet von, na wem wohl, Joschka Fischer, der keine Lust mehr hatte, Taxi zu fahren („der Joschka wollte mal was anderes machen, was mit Büchern“). Was mit Büchern wollte auch KD Wolff machen.
Beziehungsweise wusste KD Wolff damals, Ende der Sechzigerjahre, überhaupt nicht genau, was er machen sollte. 38 Strafverfahren hatte er hinter oder noch vor sich, zumeist wegen Landfriedensbruch; das ist für die Karriere eines Juristen eher hinderlich. Wolff, der 1967 Vorsitzender des Sozialistischen Studentenbundes (SDS) geworden war,
gründete 1970 den Verlag Roter Stern….
Am Wochenende feierte der Verlag Stroemfeld/Roter Stern, wie er nach einem Konkurs im Jahr 1993 heute heißt, im Frankfurter Kunstverein seinen 35. Geburtstag.

Infos zum Buch 5 x 7 – 35 Jahre Stroemfeld durch Klick auf die Abbildung

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert