Förderpreis für Nadine Schneider Iris Hanika erhält den Hermann Hesse Literaturpreis

Der mit 15.000 Euro dotierte Hermann Hesse Literaturpreis geht in diesem Jahr an die in Berlin lebende Schriftstellerin Iris Hanika, den mit 5.000 Euro dotierten Hermann Hesse Förderpreis erhält Nadine Schneider. Das entschied die Jury, der Bettina Schulte von der Badischen Zeitung, Stefan Kister von der Stuttgarter Zeitung und Andreas Platthaus von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung angehören.

Iris Hanika (c) dpa: PICTURE-ALLIANCE / ERWIN ELSNER

Iris Hanika erhält den Preis für ihren im Juni bei Droschl erschienenen Roman Echos Kammern, in dem –so die Begründung der Jury – „Opfer der Gentrifizierung ebenso Obdach finden wie jene, die aus den Kammern ihrer Herzen vertrieben wurden: Mit der verbindenden Kraft einer in feinste Nuancen dringenden Sprache fügt die Autorin zusammen, was in der Wirklichkeit seinen Halt verloren hat. Rom, New York und Berlin bilden in Echos Kammern einen vor Witz und intellektuellem Mutwillen funkelnden Reflexionsraum.“

Die 1990 in Nürnberg geborene Nadine Schneider wird für ihren 2019 bei Jung und Jung erschienenen Debütroman Drei Kilometer ausgezeichnet. Die Tochter von Auswanderern aus dem Banat begibt sich darin in das Rumänien des Sommers 1989: Eine junge Frau steht zwischen zwei Männern, zwischen Bleiben und Gehen. Es sind nur drei Kilometer bis zur Grenze – doch gerade diese kurze Distanz erweist sich als fast unüberwindbar. Wie die Jury hervorhebt, misst Nadine Schneider hier „atmosphärisch dicht, bemerkenswert unspektakulär und mit schwebender Ambivalenz den schmalen Grat zwischen Treue und Verrat neu aus.“

Die Preisverleihung findet am 29. Oktober im Bürgersaal des Karlsruher Rathauses statt.

Der Hermann Hesse Literaturpreis und der Hermann Hesse Förderpreis werden alle zwei Jahre von der Stiftung Hermann Hesse Literaturpreis in Karlsruhe vergeben.

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