Auszeichnungen HUCKEPACK Bilderbuchpreis 2020 geht an „Adrian hat gar kein Pferd“

Bereits zum fünften Mal wird in diesem Jahr der HUCKEPACK Bilderbuchpreis verliehen, der neben Bildästhetik und schöner Sprache vor allem auch die ermutigende Wirkung eines Bilderbuchs würdigt. 373 Titel waren von der Jury geprüft worden. Überzeugt hat sie das 2019 bei cbj erschienene Bilderbuch Adrian hat gar kein Pferd von Marcy Campbell und Corinna Luyken, aus dem Amerikanischen übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn. Ein Interview mit Jury-Mitglied Maren Bonacker lesen Sie hier.

Das Preisträgerbuch wird bis zum 31. Juli 2020 auf der Homepage von cbj als vertontes Bilderbuchkino (www.cbj-verlag.de) zur Verfügung gestellt; zusätzlich stellt der Verlag unbegrenzt didaktische Materialien zum Buch auf www.schullektuere.de zur Verfügung.

Über das Buch: Weil der stets abseits stehende und vor sich hinträumende Adrian immer von seinem Pferd erzählt, obwohl klar ist, dass er gar keins haben kann, platzt Zoe fast vor Wut. Da nimmt ihre Mutter sie auf einen Spaziergang mit und zeigt ihr Adrians Welt. Und plötzlich ist es gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass er vielleicht DOCH ein Pferd haben könnte …?

Die Jurybegründung: „Dieses zauberhaft gestaltete Bilderbuch um Empathie und die Macht der Phantasie ist in den Augen der Jury aus mehreren Gründen besonders hervorzuheben: Zum einen demonstriert es, wie wichtig Träume im Leben sind; Adrian hat objektiv gesehen wenig Schönes, aber er lässt sich davon nicht entmutigen, sondern erschafft in seinem schäbigen kleinen Zuhause allein mit der Macht seiner Phantasie das schönste Pferd der Welt. Von ihm zu erzählen, erfüllt ihn mit Glück. Zum anderen lernen wir durch die erzählende Zoe, dass es wichtig ist, zwischen Träumen und Lügen zu unterscheiden. Zoe begreift das erst in dem Moment, als sie Adrian vor dem winzigen Haus seines Großvaters stehen sieht und ihr klar wird, warum ,sein‘ Pferd eine so große Bedeutung für ihn hat. Corinna Luyken lässt die Bilderbuchbetrachter dieses Erkennen miterleben, indem sie aus den Blumen, Gräsern und Pflanzen um Adrian herum allmählich die Umrisse eines Pferdes herausstreicht – ein richtiger Gänsehautmoment! Nicht zuletzt aber zog auch Zoes Mutter die Aufmerksamkeit der Jury auf sich. Besonnen und ohne ihrem Kind eine Erklärung vorzusetzen gibt sie Zoe allein durch ihr Verhalten die Möglichkeit, selbst herauszufinden, was hinter Adrians Geschichten von seinem Pferd steckt. Sie nimmt ihre Tochter ernst und begegnet ihr auf Augenhöhe – eines der Kriterien, nach denen der Preis ausgesucht wird.“

Zum Preis: Der mit 1000,- € dotierte HUCKEPACK Bilderbuchpreis, der vom pädagogischen Verlag „das netz“ aus Weimar finanziert wird, wurde zum ersten Mal 2016 in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar verliehen. Dort feierte das sozialpräventive Projekt „Vorlesen in Familien“ zehnjähriges Jubiläum, und die Mitarbeiter des Projekts und der Bibliothek sowie die Kooperationspartner aus dem Bremer Institut für Bilderbuchforschung wollten die jahrelange Unterstützung ihrer Arbeit durch die Bilderbuchverlage würdigen. Der Name HUCKEPACK steht dabei repräsentativ für die Arbeit, die ehrenamtliche Vorleser des Projekts schon seit vielen Jahren leisten: Sie nehmen mit Hilfe der Bücher die ihnen anvertrauten Kinder aus meist buchfernen Familien im übertragenen Sinne HUCKEPACK, geben ihnen Halt und Weitsicht.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Preis durch seinen Ansatz und durch die sorgfältig ausgesuchte Bestenliste von zehn weiteren Titeln besonders in der pädagogischen Arbeit etabliert. Eine kommentierte Broschüre, die sowohl auf der Homepage der Phantastischen Bibliothek Wetzlar (www.phantastik.eu) als auch auf der des Bremer Instituts für Bilderbuchforschung (www.bibf.uni-bremen.de) eingesehen werden kann, gibt zahlreiche Anregungen für die erzieherische Arbeit in Kitas und Grundschulen.

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