Veranstaltungen Helena Bommersheim im Sonntagsgespräch über die Erfolgsgeschichte „Future Day“

Helena Bommersheim: “Wenn wir in der Medienbranche stärker herausstellen würden, wie viel Sinnhaftigkeit hier die Arbeit bietet, würde unsere Attraktivität deutlich steigen“

Am 1. März findet zum sechsten Mal in München der  HR Future Day statt – das war Anlass für unser heutiges Sonntagsgspräch mit Helena Bommersheim, die diese Konferenz 2013 ins Leben gerufen hat.

Der HR Future Day findert jetzt schon zum sechsten Mal statt,  das sieht nach einer Erfolgsgeschichte aus?

Helena Bommersheim: Ja, 2013 haben wir die Konferenz gemeinsam mit der Akademie der Medien ins Leben gerufen, weil der Bedarf an Konzepten und Ideen groß ist.

Warum?

Weil „Personal“ schon lange eines der zentralen Themen ist und weil wir erkannt haben, dass man Unternehmenserfolg nur mit unerschrockenen und zukunftsorientierten Gestaltern und Gestalterinnen erreichen kann.  Wir brauchen dafür eine gute Mischung aus ganz unterschiedlichen Talenten und Kompetenzen in den Teams und auf den Führungsetagen.

Was kann man denn von Unternehmen wie Haufe, Bertelsmann, Pro7 oder Google lernen, deren Führungskräfte und HR-Leiter auf dem HR Future Day sprechen?

Vor allem kann man lernen, dass „Personal“ Chefsache ist! Es sind die strategischen Entscheidungen, die auch die Unternehmenskultur verändern, die den Blick in aller Klarheit auf die Notwendigkeit richten, dass neue Talente das Unternehmen bereichern müssen.

Ein Beispiel?

Beim HR Future Day gibt  Birte Hackenjos, COO der Holding, am Beispiel der Haufe Gruppe einen Einblick, wie radikal Veränderungsprozesse sowohl in der Hierarchie als auch in der Führung umgesetzt wurden, damit Organisationen sich erfolgreich verändern. Mit aktiver Beteiligung der Mitarbeiter: Sie waren die Ideengeber für die Verbesserung der Zusammenarbeit! Und Veränderungen in der Unternehmenskultur, das zeigen erfolgreiche Unternehmen, bedeuten zum Beispiel auch, die Mitarbeiter viel stärker zu involvieren und zu beteiligen. Und an sie die Verantwortung zu delegieren! Wenn ich Verantwortung für meinen Bereich übernehme, ist das der Schlüssel zu mehr Selbstbestimmung, Motivation und mehr Selbstwertgefühl.

Was muss denn gegeben sein, damit Innovationen im Unternehmen entwickelt werden?

Mut zur Veränderung als allererstes! Und zwar von der Führungsebene bis hin zu allen Mitarbeitern. Denn Innovation bedeutet immer auch Veränderung. Sie bedeutet, dass man seine lieb gewonnenen Komfortzonen verlassen muss und sich Prozesse verändern. Wir brauchen hier also eine andere Haltung, ein Wollen und eine Bewegung sowie Neugierde. Auch das muss durch die Führungskräfte vorgelebt werden. Diese müssen klar das Ziel benennen: Nur wer als Unternehmensziel die innovative Weiterentwicklung klar kommuniziert, kann seinen Mitarbeitern Wege öffnen, wie diese zu erreichen sind.
Treiber für Innovation sind auch flache Hierarchien und die Selbstorganisation der Mitarbeiter. Dabei kommt es nicht nur auf den einzelnen an, sondern auf die unterschiedlichen Skills und Kompetenzen im Team. Auch Methodenkompetenzen sind wichtig!

Das hört sich an, als wenn kein Stein auf dem anderen bleibt?

Die Veränderungen durch die Digitalisierung gibt es ja nun schon lange. Das begleiten wir seit 15 Jahren und sehen, dass die Dynamik nochmals zugenommen hat. Veränderungsprozesse werden rascher notwendig und finden schneller statt.
Darum brauchen wir auch ein hohes Maß an Kundenorientierung. Hier geben andere, internationale Unternehmen die Taktung vor. Sich darauf einzustellen: Das ist die Herausforderung!

Wir hören ja jetzt schon, dass gar nicht mehr genug Fachkräfte gefunden werden, dass uns die jungen Nachwuchskräfte fehlen. Was kann man da tun?

Hier spielt aktives Employer Branding eine große Rolle. Unternehmen der Medienbranche werden eben nicht immer mit interessanten digitalen Aufgabenstellungen in Zusammenhang gebracht. Da liegt es an jedem einzelnen, in die Welt zu transportieren, wie hier an digitaler Produktentwicklung mitgewirkt werden kann oder wie intensiv am Business Development gearbeitet wird. Richtig wirkungsvoll ist es, die eigenen Mitarbeiter als Evangelisten auftreten zu lassen, mit ihren authentischen Darstellungen und Insights gewinnen sie neue Talente für ihr eigenes Unternehmen. Benennen Sie Ihre eigene Attraktivität und kommunizieren Sie sie dort, wo Ihre Zielgruppe sich aufhält!

Ihr Rat an die Branche?

Wenn wir in der Medienbranche stärker herausstellen würden, wie viel Sinnhaftigkeit hier die Arbeit bietet, würde unsere Attraktivität deutlich steigen. Denn die junge Generation stellt doch viel häufiger die Fragen: Wie, was und für wen arbeite ich!

Die Fragen stellte Christian von Zittwitz

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