Gestern hatte Galiani Berlin zu einem Abend der besonderen Art geladen. In den Räumlichkeiten des Verlags stellte Frank Vorpahl sein eben erschienenes Buch Der Welterkunder. Auf der Suche nach Georg Forster vor. Heimlicher Star des Abends war das Bordjournal von Georg Forsters Vater, das dieser von 1772-1775 führte, als er gemeinsam mit seinem Sohn an Bord von Captain Cooks „Resolution“ die Welt umsegelte.
Das beinahe 250 Jahre alte Buch machte als Leihgabe der Staatsbibliothek Berlin für einen Abend Station bei Galiani, bevor es sich auf den Weg zur ersten gesamtdeutschen Georg-Forster-Dauerausstellung im Schloss Wörlitz macht, die ab 6. Mai zu sehen ist. Frank Vorpahl hat sie kuratiert.
Forster war nicht nur Weltumsegler, sondern auch Revolutionär, Freidenker, Naturkundler, Philosoph und vieles mehr. Alexander von Humboldt nannte ihn „den hellsten Stern meiner Jugend“. Frank Vorpahl hat Forster jahrzehntelang erforscht und war auf dessen Spuren unterwegs. Er reiste systematisch an Orte, an denen Forster sich aufhielt, besuchte Archive in aller Welt, traf Geschichts- und Politkenner wie den Forster-Biographen Klaus Harpprecht, Reiseforscher wie Thor Heyerdahl, aber auch Fischer auf der Osterinsel, Bio-Drogen-Dealer auf Tonga und die angeblich letzten Kannibalen auf Tanna.
Dabei stieß er auf zum Teil aufsehenerregende Funde, auf unbekanntes Archivmaterial und Reste der Cook’schen Expedition, vergessene Texte und unbekannte Zeichnungen. Sein Buch Der Welterkunder. Auf der Suche nach Georg Forster wartet mit Überraschungen auf und lässt ein neues Bild von Forster und seiner Welt entstehen.
Zum Abschluss des Abends gab es für alle Gäste Waffeln und Crêpes aus Brotfruchtteig – die Züchtung dieser Frucht aus der stacheligen Brotnuss gehörte für Georg Forster zu den großen Kulturleistungen der Polynesier, mit ihrer Hilfe wollte er – wie Pioniere jetzt – das Welternährungsproblem angehen.