Auszeichnungen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Swetlana Alexijewitsch

Swetlana Alexijewitsch
© Ekko von Schwichow

Die weißrussische Schriftstellerin Swetlana Alexijewitsch erhält in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Der Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergeben und ist mit einem Preisgeld von 25.000 Euro dotiert. Er wird anlässlich der Frankfurter Buchmesse am 13. Oktober bei einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche verliehen.

„Mit den Berichten über Tschernobyl, über den sowjetischen Afghanistankrieg und über die unerfüllten Hoffnungen auf ein freiheitliches Land nach dem Auseinanderbrechen des Sowjetimperiums lässt sie in der tragischen Chronik der Menschen einen Grundstrom existentieller Enttäuschungen spürbar werden. Swetlana Alexijewitsch hat durch die Komposition ihrer Interviews, die auch die Grundlage ihres neuesten Buches Secondhand-Zeit bilden, zu einer eigenen literarischen Gattung gefunden, zu einer chorischen Zeugenschaft. Als moralisches Gedächtnis hinterfragt sie, ob Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit nicht die besseren Alternativen wären“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats des Friedenspreises.

„Seit dreißig Jahren kämpft Swetlana Alexijewitsch mit ihrem einzigartigen, zwischen Belletristik und Sachbuch stehenden Werk gegen das Verdrängen und Vergessen von Erfahrungen, die nicht in die großen Gesellschaftsutopien passen wollen. Mit ihrem ganz besonderen Talent, Menschen zuzuhören und ihre Stimmen auch literarisch zum Tragen zu bringen, hat sie mit großer Beharrlichkeit dem Menschlichen einen Resonanzraum eröffnet“, sagt Hanser Berlin-Verlegerin Elisabeth Ruge, die seit vielen Jahren Swetlana Alexijewitschs Werk in deutscher Übersetzung begleitet.

Swetlana Alexijewitsch ist 1948 in Iwano-Frankiwsk geboren, am 26. August erscheint ihr Gesamtwerk Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus bei Hanser Berlin.

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