Der Mörike-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 3.000 Euro Elke Erb erhält den Mörike-Preis der Stadt Fellbach 2018/Marie T.Martin erhält den Förderpreis

Elke Erb, Foto © gezett
Marie T. Martin (c)Peter Kierzkowski

Elke Erb wird mit dem Mörike-Preis der Stadt Fellbach 2018 ausgezeichnet. Den Förderpreis hat die Lyrikerin und Übersetzerin der jungen Dichterkollegin Marie T. Martin zuerkannt. Die Preise werden von Oberbürgermeisterin Gabriele Zull am Mittwoch, 25. April 2018, um 19 Uhr im Großen Saal des Rathauses Fellbach feierlich verliehen.

Die Laudatio auf die Preisträgerin hält Florian Höllerer, Leiter des Literarischen Colloquiums Berlin, der als Vertrauensperson wirkte. Elke Erb spricht über Mörike und begründet zudem die Wahl der Förderpreisträgerin Marie T. Martin, die selbst einige ihrer Texte vorstellt. Für die musikalische Umrahmung sorgt das junge Ausnahmetalent Robert Neumann am Klavier. Ein Stehempfang mit dem von den Fellbacher Weingärtnern eigens kreierten Mörike-Wein schließt sich an.

Als Co-Juroren des diesjährigen Preises fungierten Prof. Dr. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, sowie Prof. Dr. Carlos Spoerhase, Bielefeld. Der Mörike-Preis ist mit 15 000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 3 000 Euro.

Florian Höllerer begründet seine Entscheidung wie folgt:

„‘Leibhaft lesen‘ steht über den Gedichten von Elke Erb, die 1999 nicht weit von Fellbach, im Warmbronner Verlag Ulrich Keicher, erschienen. Elke Erb lesen heißt „leibhaft lesen“, Sprach- und Lebenswelten sind unentwirrbar verwoben. Sie sind es umso mehr, als die Dichterin aus der im Band „Kastanienallee“ (1987) begründeten Gewohnheit, ihre Lyrik mit Kommentaren zu umgeben, eine eigene Kunst gemacht hat. „Was ich schreibe, das lebe ich auch!“ – ausgerechnet inmitten von höchstem Formbewusstsein behauptet das Subjekt wie selten in der Gegenwartslyrik seinen Platz. In den jüngsten Bänden taucht auch verstärkt Erinnerung auf und „stellt die Linsen scharf“, Erinnerung an die Jugend in Halle, die frühen Jahre auf dem Land in der Eifel, bis hin, Jahrtausende in einem Wimpernschlag, zu den Ursprüngen der Menschheit. Elke Erbs Werk, das dichterische, das analytische, das übersetzerische, sucht das  Gespräch … und findet es. Ungezählt die Zeilen und Diskussionen, auf die ein Funke übersprang, nicht zuletzt in der Dichtung der jüngeren Generation.“

Mit Elke Erb wird eine große alte Dame der deutschen Dichtkunst ausgezeichnet – nachfolgend auf Jan Wagner, der 2015 jüngster Preisträger war. Seit 1991 wurden, im Turnus von drei Jahren, Wolf Biermann, Sigrid Damm, W. G. Sebald, Robert Schindel, Brigitte Kronauer, Michael Krüger, Ernst Augustin und Jan Peter Bremer mit dem Mörike-Preis geehrt.

 

 

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert