Auszeichnungen Die Übersetzerbarke 2018 des VdÜ geht an Katharina Raabe

Die Übersetzerbarke 2018 geht an Katharina Raabe. Die Barke ist ein undotierter Preis in Form eines jährlich eigens geschaffenen Kunstwerks und zeichnet Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die sich um die Literaturübersetzer verdient machen.
Verliehen wird die der Preis im Rahmen der Frankfurter Buchmesse am 10.Oktober um 12 Uhr auf der Bühne des Weltempfangs in Halle 4.1
Alle Literaturübersetzer haben zwei enge Arbeitspartner: Autor*in des Originals und Lektor*in der Übersetzung. Das zu durchdringende Original steht fest und verkörpert die Aufgabenstellung für das Übersetzen. Bei dem Prozess, den übersetzten Text zu einem literarisch ebenbürtigen Werk auf Deutsch zu machen, sind wir auf sprachmächtige, einfühlsame, unbestechliche Lektor*innen wie Katharina Raabe angewiesen. Sie beherrscht den Balanceakt zwischen einem respektvollen Umgang mit dem Kosmos übersetzerischer Ideen und dem unbeirrt nachfragenden, zuweilen beherzten Eingreifen im Geist des Originalwerks auf das Subtilste. Ihr ist es über die Jahre sogar gelungen, in der schwierigsten Teildisziplin des Übersetzungslektorats quasi zu einer „Königin ohne Land“ zu werden – der Arbeit an Übersetzungen, deren Ausgangssprache sie nicht beherrscht. Es braucht einen untrüglichen Instinkt im Deutschen, um die Stellen zu entdecken, die in sich literarisch noch nicht schlüssig funktionieren. Und es braucht das Vertrauen der Übersetzer*innen, damit die Zusammenarbeit gelingt. Für beides ist Katharina Raabe berühmt.
Ursprünglich Geigerin, studierte Philosophin und seit 1983 Verlagslektorin, zunächst bei Arche, dann bei Rowohlt Berlin und seit 2000 im Suhrkamp Verlag, hat sie die osteuropäische Literatur zu ihrem Fachgebiet gemacht und für deren Förderung und Verbreitung in Deutschland 2007 das Bundesverdienstkreuz erhalten, 2015 folgte der Deutsche Sprachpreis. Unter ihren Veröffentlichungen hervorzuheben ist das Grundlagenwerk In Ketten tanzen. Übersetzen als interpretierende Kunst, das sie 2008 zusammen mit Gabriele Leupold im Wallstein Verlag herausgab.

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