Auszeichnungen Die Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises stehen fest

Gudrun Pausewang

Soeben wurden im Rahmen der Frankfurter Buchmesse die Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2017 verkündet. Der Sonderpreis für das Gesamtwerk eines Autors/ einer Autorin geht an Gudrun Pausewang (Foto), der erste Sonderpreis Neue Talente an Mario Fesler für sein Buch Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer (Magellan). 1.500 Zuschauer verfolgten, wie Bundesministerin Dr. Katarina Barley den Deutschen Jugendliteraturpreis verlieh.

Die Gewinner der Kritikerjury lauten:

In der Kategorie Bilderbuch

Isabel Minhós Martins/Bernardo P. Carvalho: Hier kommt keiner durch! (Klett Kinderbuch), übersetzt von Franziska Hauffe

Den Preis nahm die Übersetzerin entgegen. Das Buch erzähle viele Geschichten und vermittele die Botschaft, dass man blindem Gehorsam nicht trauen solle, hieß es in der Begründung der Jury.

In der Kategorie Kinderbuch

Jakob Wegelius: Sally Jones (Gerstenberg), übersetzt von Gabriele Haefs

Der Autor bedankte sich per Videobotschaft, weil er nicht persönlich anwesend sein konnte. Ein Buch, das in einer Erwachsenenwelt spielt, das an die Geschichten von Karl May und Jules Vernes erinnere und das Zeug zum Klassiker habe, so die Jury.

In der Kategorie Jugendbuch

Bonnie-Sue Hitchcock: Der Geruch von Häusern anderer Leute (Königskinder), übersetzt von Sonja Finck

Die Übersetzerin dankte ganz besonders auch ihrer Verlegerin Barbara König, die das Königskinder-Programm mit viel Herzblut aufgebaut habe. Eine unheimliche poetische Kraft habe der Roman, der mit Gerüchen durchzogen und sinnlich erzählt sei, so die Jury.

In der Kategorie Sachbuch

Piotr Socha: Bienen (Gerstenberg), übersetzt von Thomas Weiler

Sein Vater sei sehr zufrieden gewesen mit dem Buch, sagte Piotr Socha. Er arbeitete 40 Jahre als Imker und sei sehr traurig gewesen, als vor einer Weile seine Bienen davonflogen – da konnte sein Sohn ihn trösten: Die Bienen würden jetzt für ihn ausschwärmen – bislang sind bereits 16 Lizenzausgaben des polnischen Buches erschienen. Ein prächtig und vielseitig gestaltetes Buch, und auch vom Inhalt her vielseitig, so die Jury – eine Enzyklopädie für die ganze Familie und darüber hinaus sehr witzig.

Die Gewinner der Jugendjury ist Becky Albertalli mit ihrem Buch Nur drei Worte (Carlsen), übersetzt von Ingo Herzke.

Der Mut, zu sich selbst zu stehen und Coming outs sind Themen des Buches – „Die Ehe für alle gibt es erst seit diesem Monat“, erinnerte Familienministerin Katarina Barley. Becky Albertalli berichtete, dass sie E-Mails von LeserInnen bekäme, dass ihr Buch ihnen geholfen habe, sich nicht allein zu fühlen.

Preisträger und Juroren des Deutschen Jugendliteraturpreises 2017

Der Vorsitzende der Sonderpreis-Jury Ralf Schweikart sagte in seiner Laudatio auf Gudrun Pausewang: „Mit diesem Sonderpreis zeichnen wir eine die deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur seit Jahrzehnten prägende Autorin aus, die von Beginn an ihre Hoffnung auf eine friedlichere und gerechtere Welt in Worte und Geschichten gekleidet hat – und sich damit positiv gemein gemacht hat mit ihren Leserinnen und Lesern jeden Alters. Sie sind nie Moden oder Trends gefolgt, sondern haben immer aus tiefster Überzeugung geschrieben und erzählt, bis heute.“

Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird seit 1956 für herausragende Kinder- und Jugendbücher vergeben und ist mit insgesamt 72.000 Euro dotiert. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet. Der Sonderpreis für das Gesamtwerk umfasst ein Preisgeld in der Höhe von 12.000 Euro, alle anderen Auszeichnungen sind mit je 10.000 Euro dotiert und werden unter den Autoren, Übersetzern und Illustratoren aufgeteilt. Neben der Preissumme erhalten alle Preisträger auch eine Skulptur: die Momo.

 

 

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