„Lauter, immer lauter?" Deutsch-Israelische Literaturtage im September in Berlin

Acht Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Israel und Österreich widmen sich im Rahmen der diesjährigen Deutsch-Israelischen Literaturtage am 4. und 8. September in Berlin dem Thema Populismus und Polarisierungen. Unter dem Motto „Lauter, immer lauter?“ diskutieren Dov Alfon, Friedrich Ani, Sami Berdugo, Maayan Ben Hagai, Franzobel, Dilek Güngör, Mati Shemoelof und Tijan Sila über mögliche Gründe für das weltweite Erstarken rechtspopulistischer Politiken.

Warum werden die populistischen Stimmen in Israel und Europa immer lauter? Diese Frage steht im Zentrum der Deutsch-Israelischen Literaturtage 2019. „Wir dürfen nicht darauf vertrauen, dass es schon nicht so schlimm kommen wird. Unsere Geschichte macht uns nicht immun gegen Populisten“, so die in Berlin lebende Autorin Dilek Güngör. Und der in Israel tätige Journalist und Schriftsteller Dov Alfon konstatiert: „Der immer lauter werdende Populismus ist nichts anderes als der alte Populismus, der mit neuen technologischen Waffen ausgestattet ist – Social Media-Algorithmen, Gesichtserkennungskameras und TV-Pseudo-Reality-Shows.“

Die Deutsch-Israelischen Literaturtage werden am 4. September um 20 Uhr im Deutschen Theater von Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, und Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, eröffnet: Sami Berdugo, eine der wichtigsten literarischen Stimmen in Israel, und der österreichische Autor Franzobel sprechen mit Shelly Kupferberg über die Spaltung ihrer Gesellschaften. Sami Berdugo stellt zudem seinen bislang noch nicht ins Deutsche übersetzten Roman An Ongoing Tale Upon Land vor, ein literarischer, sehr persönlicher Streifzug durch das heutige Israel. Franzobel liest aus seinem Roman Rechtswalzer, der im Januar 2019 erschienen ist.

Am 8. September finden in der Heinrich-Böll-Stiftung ab 12 Uhr Veranstaltungen mit Dov Alfon, Friedrich Ani, Maayan Ben Hagai, Dilek Güngör, Mati Shemoelof und Tijan Sila statt. Sie diskutieren über die Zukunft Europas, die Rückkehr des Nationalismus und Fake News. Die Autorinnen und Autoren stellen auch ihre jüngsten Werke vor. So präsentiert zum Beispiel Dov Alfon, der früher auch als Geheimdienstoffizier aktiv war, sein kürzlich auf Deutsch erschienenes Debüt Unit 8200 erstmals in Deutschland. Friedrich Ani liest aus seinem jüngsten Roman All die unbewohnten Zimmer.

Die Lesungen und Gespräche finden in deutscher und hebräischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.

Die Deutsch-Israelischen Literaturtage 2019 sind eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung und des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater Berlin.

Informationen zum Programm und Kartenvorverkauf unter: www.boell.de/literaturtage

 

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