Preisverleihung in Paris Deutsch-französischer Franz-Hessel-Preis für Fatma Aydemir und Michel Jullien

Kulturstaatsministerin Monika Grütters und ihre französische Amtskollegin, Kulturministerin Françoise Nyssen, haben heute Mittag im französischen Kulturministerium in Paris den mit jeweils 10.000 Euro dotierten deutsch-französischen Franz-Hessel-Preis für zeitgenössische Literatur an die deutsche Autorin Fatma Aydemir für Ellbogen (Hanser Verlag) und den französischen Autor Michel Jullien für Denise au Ventoux (Editions Verdier) verliehen.

In der Jurybegründung heißt es: „Mit Ellbogen ist Fatma Aydemir ein beeindruckendes Kunstwerk gelungen, das vormacht, wie Literatur zur Wirklichkeitserkundung beitragen kann, indem sie ihre Themen erkenntnisoffen präsentiert.“ Denise au Ventoux sei ein bezaubernder, mystischer Roman voller Zärtlichkeit und hochsensibler Landschaftsbeschreibungen. „Mit diesem Text hatte die Jury des Franz-Hessel-Preises die Möglichkeit, zugleich einen erfahrenen Schriftsteller und ein aufstrebendes, im Ausland bisher kaum bekanntes Werk auszuzeichnen.“

Der deutschen Jury gehören Thorsten Dönges (Literarisches Colloquium Berlin), Hans-Peter Kunisch (Journalist und Autor), Petra Metz (Literaturkritikerin) und Ulrike Vedder (Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin) an.

Die französische Jury besteht aus Nils C. Ahl (Journalist und Literaturkritiker), Francesca Isidori (Journalistin und Literaturkritikerin), Christine de Mazières (Beamtin am französischen Rechnungshof), Augustin Trapenard (Journalist und Literaturkritiker) und Guy Walter (Direktor der Villa Gillet und der Subsistances) .

Mit dem Franz-Hessel-Preis werden jedes Jahr eine deutsch- und eine französischsprachige Autorin oder ein Autor ausgezeichnet, die im Nachbarland noch nicht bekannt sind und deren Werke weitestgehend noch nicht übersetzt wurden. Der Preis trägt dazu bei, herausragende Literatur über die Grenzen hinweg bekannt zu machen und regt den literarischen und intellektuellen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich an. Namensgeber ist der Schriftsteller und Übersetzer Franz Hessel (1880 -1941), der mit seinem Leben und Werk ein Mittler zwischen beiden Ländern und Kulturen war. Der Preis ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten zudem die Möglichkeit zu einer Schriftstellerresidenz im Schloss Genshagen.

Die Stiftung Genshagen (D) und die Villa Gillet (FR) vergeben den Preis gemeinsam. Er wurde in Deutschland von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und in Frankreich vom Ministère de la Culture initiiert und wird von ihnen finanziert.

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