Juli- Bilanz auf dem Buchmarkt: Branchen-Monitor Buch registriert: Das Aufholen geht weiter

Das meldet eben der BranchenMonitor Buch des Börsenvereins:

An das zweistellige Umsatzplus vom Juni kann der Juli zwar nicht anknüpfen, die Messlatte liegt aber auch hoch: Im Vorjahr hatte der Juli mit einem Umsatzplus von 9,0 Prozent im Vergleich zum Juli 2018 (über alle Vertriebswege) ein Traumergebnis eingefahren. Die Corona-bedingte Umsatzlücke schließt sich aber wieder ein Stück. Im Juli 2020 bewegten sich die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt zusammen 1,3 Prozent über denen des Vergleichsmonats. Für die ersten sieben Monate des Jahres 2020 ergibt sich damit ein Umsatzrückgang von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ende Juni war der Rückstand noch 1,5 Prozentpunkte größer gewesen (minus 8,3 Prozent). Der Absatz – also die Zahl verkaufter Exemplare – sank im Vergleich zum Juli des Vorjahres um 1,5 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer im vergangenen Monat 13,48 Euro pro Buch und damit 2,9 Prozent mehr als im Vergleichsmonat.

Der Sortimentsbuchhandel bleibt dagegen hinter dem ebenfalls sehr starken Juli-Ergebnis des Vorjahres zurück (Juli 2019 zu Juli 2018: plus 10,2 Prozent): Hier lagen die Umsätze diesmal 2,5 Prozent unter denen des Vergleichsmonats (Barverkauf) – bei gleicher Anzahl an Verkaufstagen. Dennoch verkleinerte sich das seit Jahresbeginn aufgelaufene Umsatzminus weiter von minus 13,9 Prozent bis Ende Juni auf nun minus 12,1 Prozent. Beim Absatz musste das Sortiment im Juli ein Minus von 5,6 Prozent verkraften. Die bezahlten Preise stiegen jedoch im Schnitt um 3,3 Prozent, so dass der Absatzrückgang teilweise ausgeglichen wurde.

Auf alle Vertriebswege bezogen liegt die Mehrheit der Warengruppen im Juli über dem Vorjahresergebnis: Den größten Zuwachs können erneut die Kinder- und Jugendbücher verbuchen (plus 7,0 Prozent, Juli 2019 bereits plus 13,8 Prozent!). Meistverkaufter Titel war in den hier betrachteten Vertriebswegen „Bitte nicht öffnen 5: Magic!“ von Charlotte Habersack (Carlsen), der Anfang Juli erschienene Fortsetzungsband der Kinderbuch-Bestsellerreihe. Darauf folgt „Das NEINhorn“ von Marc-Uwe Kling (Carlsen), das wieder in die Top 3 zurückkehrt. Der dritte Platz geht an den Spitzentitel des Vormonats: „Die Tribute von Panem X“ von Suzanne Collins (Oetinger). Auch die Ratgeber (plus 5,9 Prozent) und das Sachbuch (plus 5,0 Prozent) können das positive Vorjahresergebnis noch toppen (damals plus 6,8 Prozent bzw. plus 15,8 Prozent!).

Etwas schlechter als im Vorjahresmonat lief dagegen das Geschäft mit Belletristik (minus 1,6 Prozent, Juli 2019 zu Juli 2018: plus 7,3 Prozent). Hier sind Krimis weiterhin die beliebteste Sommerlektüre: Platz 1 der Bestsellerliste geht wie bereits im Juni an „Bretonische Spezialitäten“ von Jean-Luc Bannalec (Kiepenheuer & Witsch). „Achtsam morden“ von Karsten Dusse (Heyne) schiebt sich einen Platz nach vorne und liegt nun auf dem zweiten Platz, gefolgt von „Rupert undercover – Ostfriesische Mission“ von Klaus-Peter Wolf (Fischer Taschenbuch).

Das Sorgenkind am Buchmarkt in Pandemie-Zeiten bleiben die Reisebücher (minus 12,2 Prozent). Hier dominieren Titel zu inländischen Zielen die Bestsellerliste, die die fehlenden Umsätze der Fernreiseziele jedoch nicht ausgleichen können. Im Bereich der Wissenschaften generieren die Warengruppen Geisteswissenschaften, Kunst, Musik (plus 4,7 Prozent) und Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (plus 1,2 Prozent) mehr Umsatz als im Vergleichsmonat. Das Segment Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft liegt dagegen 4,0 Prozent im Minus.

Betrachtet man die ersten sieben Monate des Jahres 2020 insgesamt, so liegen die Kinder- und Jugendbücher nun schon 4,2 Prozent über dem Vergleichszeitraum, während die anderen Warengruppen weiterhin unter dem Vorjahresergebnis liegen. Besonders herbe Verluste verzeichnen die Reisebücher, die 28,5 Prozent des Umsatzes verloren haben.

Bei den Editionsformen glänzen im Juli die Hardcover/Softcover mit einem Plus von 4,0 Prozent und Karten/Globen liegen deutlich über dem Ergebnis des Vorjahresmonats (plus 7,3 Prozent). Dagegen schneiden Taschenbücher (minus 3,7 Prozent), Hörbücher (minus 13,4 Prozent) sowie Kalender (minus 13,9 Prozent) spürbar schlechter ab als im Vergleichsmonat.

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