Fehlende Verkaufstage führten zu Minus im Juni Branchen-Monitor Buch meldet: Gesamtjahr weiterhin im Plus

Zweieinhalb Verkaufstage weniger als im Vorjahr schlagen sich am Buchmarkt spürbar nieder, wie eben der Branchen-Monitor Buch des Börsenvereins meldet: Im Juni 2019 bewegten sich die Umsätze in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt zusammengenommen 7,1 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Der Juni hatte in diesem Jahr 2,5 Verkaufstage weniger als im Vorjahr, da – neben einem zusätzlichen Sonntag – sowohl Pfingsten als auch Fronleichnam, das nur in einem Teil der Bundesländer Feiertag ist, in den Juni fielen.

Kumuliert liegt die Bilanz für das erste Halbjahr 2019 dennoch bei einem Plus von 2,3 Prozent. Im Schnitt bezahlten die Käufer 13,40 Euro pro Buch und damit 2,8 Prozent mehr als im Juni 2018. Die Zahl verkaufter Exemplare ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,6 Prozent zurück.

Im Sortimentsbuchhandel fallen die Rückgänge noch etwas deutlicher aus: Hier lagen die Umsätze im Juni 8,2 Prozent unter denen des Vergleichsmonats (Barverkauf). Der Absatz sank um 10,8 Prozent, während die bezahlten Preise um 2,9 Prozent stiegen.

Die Warengruppen mussten im Vergleich zum Juni 2018 nahezu ausnahmslos Federn lassen (auf alle Vertriebswege bezogen): Nur das Sachbuch, das in den Vormonaten bereits glänzen konnte, verbuchte ein Plus (plus 2,5 Prozent). Der Umsatz mit Belletristik lag dagegen deutlich unter dem Vergleichsmonat (minus 7,7 Prozent). Meistverkaufter Titel war in den hier betrachteten Vertriebswegen Bretonisches Vermächtnis von Jean-Luc Bannalec (Kiepenheuer & Witsch). Der achte Teil der Reihe um Kommissar Dupin war erst Ende Juni erschienen. Auch die Kinder- und Jugendbücher blieben mit einem Minus von 7,8 Prozent deutlich hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Mit Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien 4: Helene und Karajan von Margit Auer (Carlsen) verkaufte sich auch hier ein Titel aus einer Buchreihe am besten. Signifikant schlechter als im Vorjahresmonat schnitten auch die Reisebücher (minus 6,6 Prozent) und die Ratgeber (minus 8,2 Prozent) ab. Bei den Wissenschaften fielen die Rückgänge teilweise noch deutlicher aus: So verzeichnet die Warengruppe Geisteswissenschaften, Kunst, Musik ein Minus von 7,3 Prozent und die Warengruppe Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik ein Minus von 11,8 Prozent. Das Segment Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft generierte 17,4 Prozent weniger Umsatz als im Vergleichsmonat. Betrachtet man das erste Halbjahr insgesamt, so liegt das Sachbuch weiterhin deutlich über dem Ergebnis des Vergleichszeitraums (plus 11,9 Prozent). Nicht an das Vorjahresergebnis anknüpfen können nur die Reisebücher sowie die Warengruppen Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik und Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft.

Auch bei den Editionsformen spiegelt sich die geringere Zahl an Verkaufstagen wider: Hardcover/Softcover generierten 7,7 Prozent weniger Umsatz als im Juni des Vorjahres. Auch die Taschenbücher (minus 4,2 Prozent) und Kalender (minus 8,6 Prozent) schnitten deutlich schlechter ab als im Vergleichsmonat. Karten/Globen verzeichnen ein Minus von 7,8 Prozent. Besonders stark gaben die Umsätze mit Hörbüchern nach (minus 20,0 Prozent).

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