Vom Instagram Projekt zum Buch: Künstlerinnen beleuchten im Verlag Jacoby & Stuart 100 Jahre Frauenemanzipation Berlin: Eröffnung der Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Bundesjustizministerium

Gestern Abend eröffneten Bundesjustizministerin Katharina Barley und Verleger Edmund Jacoby die Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ im Bundesjustizministerium in Berlin Mitte. Gezeigt werden 75 Originalporträts aus dem Buch 100 Frauen und 100 Jahre Frauenwahlrecht, das die Illustratorinnen Sabine Kranz und Annegret Ritter jetzt im Berliner Verlagshaus Jacoby & Stuart herausgegeben haben.

Katarina Barley, Edmund Jacoby

Das Jubiläum des 100-jährigen Frauenwahlrechts werde das ganze Jahr über gefeiert, betonte Katharina Barley in ihrer Begrüßung und zitierte die SPD-Politikerin Marie Juchacz, die im Februar 1919 vor dem Parlament sagte: „Ich möchte hier feststellen, und glaube damit im Einverständnis vieler zu sprechen, dass wir deutschen Frauen dieser Regierung nicht etwa in dem althergebrachten Sinne Dank schuldig sind. Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit: sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“

Der Bildband 100 Frauen und 100 Jahre Frauenwahlrecht ist aus einem 100-Frauen-Projekt auf Instagram entstanden, wie Edmund Jacoby stellvertretend für die erkrankte Nicola Stuart erzählte. Illustratorinnen und Graphikerinnen waren aufgerufen ihre ganz persönlichen Heldinnen zu porträtieren. Die große Resonanz brachte die Initiatorinnen auf die Idee, ein Buch zu veröffentlichen. Bei Verlegerin Nicola Stuart rannten sie damit offene Türen ein.

Insgesamt haben 65 Illustratorinnen 100 Porträts von besonderen, inspirierenden Frauen aus Kultur und Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport gezeichnet. Da porträtiert Regina Kehn beispielsweise Margarete Mitscherlich, Katrin Funke hat sich mit Jeanne Mammen beschäftigt, Eva Muggenthaler mit Elfriede Jelinek, Nele Brönner mit Herta Müller und Moni Port mit Beate Klarsfeld.

Die erläuternden Texte stammen von Nicola Stuart. „Ich habe beim Gegenlesen viel gelernt“, erzählte Edmund Jacoby, der gestern Abend zahlreiche der beteiligten Illustratorinnen begrüßen konnte. Auch Margarete Stokowski, die jüngste der porträtierten Frauen, war anwesend und sprach mit Katarina Barley über Frauenemanzipation heute.

Die Ausstellung war während der Buchmesse in der Galerie Hübner in Frankfurt zu sehen, wo sie laut Edmund Jacoby bereits auf große Resonanz stieß. Im Justizministerium haben nun Besuchergruppen vier Wochen lang Gelegenheit, die Porträts zu bewundern, bevor sie auf Reisen durch ganz Deutschland gehen. Nächste Station der Ausstellung ist Anfang 2019 die Berliner Bibliothek am Luisenbad.

ml

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