Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Wolfgang Büscher, der Wanderer unter den Schriftstellern, legt eine empirische Waldsoziologie vor

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Großbritannien leidet an einer Art Infantilismus“: Der Londoner Publizist John Kampfner über die britische Politik und Deutschlands neue globale Bedeutung. Für sein Buch Why the Germans Do It Better (Warum die Deutschen es besser machen) hat er mehrere lange Deutschland-Reisen gemacht und dabei „Notizen aus einem erwachsenen Land“ (so der Untertitel) verfasst.
  • „Leben in der Nusschale“: Kurze und noch kürzere Stories von Lydia Davis: Es ist, wie’s ist (Droschl)

  • „Schlaft weiter, ihr Furien“: Die Corona-Lage im Spiegel eines frühen Stücks von Hélène Cixous./Hélène Cixous: Die meineidige Stadt oder das Erwachen der Erinyen (Edition AVL)
  • „Zwei Seelen und viele Bilder vom Krieg“: Wenn die Suche nach der verfallenen Zivilisation wieder nur mit Latte macchiato endet. „Dieser Autor hat sehr viel im Kopf und womöglich müsste er, um dafür eine weniger anstrengende literarische Form zu finden, nur etwas Luft ablassen und die schräge Distanz des Beobachters zurückgewinnen, die sein Debüt „Amerika“ zu einem Vergnügen machte.“/Kai Wieland: Zeit der Wildschweine (Klett-Cotta)

 

Hans Ticha

„In zwei Welten unterwegs“: Der Maler und Illustrator Hans Ticha wird heute 80 Jahre alt. „Seine ersten Gedichtillustrationen gehen auf das Jahr 1965 zurück; aber zur Hauptbeschäftigung wurden sie erst nach 1990. Ticha schuf jeweils umfangreiche Bilderzyklen für Lyrikausgaben von Ringelnatz, Jandl, Kästner, Tucholsky, Morgenstern und nun  Kaléko. Den jeweils seitenfüllenden Illustrationen sieht man die Erfahrung des Malers mit größeren Formaten an –  und seine Liebe zur formalen Strenge konstruktivistischer Kunst und zum freien Farbenspiel der Pop-Art. Zwei Welten werden da nicht nur vereint, sondern versöhnt. An seinem heutigen Geburtstag wird Hans Ticha womöglich sogar Spaß mit dem jüngsten Ergebnis dieses Einsatzes für illustre illustrative Kunst haben.“

Literatur und Sachbuch

  • „Das Gegenteil von Einsamkeit“: Wolfgang Büscher nimmt ein langes literarisches Waldbad und findet Heimat, mit allem, was dazugehört.“Das hat nichts von Naturpoesie. Vielmehr nimmt hier ein Schreibender all seine Formulierungskünste her, um unseren Wald in großem Respekt seine Aufwartung zu machen: Näher kommt ein Bücherregal an seine Urahnen nicht heran.“ /Wolfgang Büscher: Heimkehr (Rowohlt)
  • „Schweifend schwiff ich scharbend ab“: Thomas Kapielskis Roman ist trotzig sinnverweigernd und erzählerisch völlig enthemmt./Thomas Kapielski: Kotmörtel (Suhrkamp)
  • „Auf offenem Feld schlafen und nach Westen ziehen“: Von der langen Suche nach der eigenen Stimme: Rebecca Solnit liefert eine schonungslose Betrachtung der Gewalt an Frauen./Rebecca Solnit: Unziemliches Verhalten. Wie ich Feministin wurde (Hoffmann und Campe)
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