Umgeblättert Umgeblättert heute: „Ein chilischarfes Lesevergnügen“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Frucht der Kastanie“: Die Lyrikerin Elke Erb erhält den Büchnerpreis. (https://www.buchmarkt.de/meldungen/georg-buechner-preis-2020-geht-an-elke-erb/)
  • „Ein Schiff wird kommen“: Ein Wissenschaftler bereitet der Zwangsevakuierung von Island den Weg. „Der nostalgische Ton ist zuweilen etwas angestrengt und anstrengend, der Autor fast kehlmannmäßig eingenommen von der eigenen Fabulierkunst.“
    Bergsveinn Birgisson, Quell des Lebens (Residenz Verlag)
  • „Überdurchschnittlich begabter Verbrecher“: Dokumentation des Promotionsverfahrens des späteren Präsidenten des Volksgerichtshofs Roland Freisler.
    Walter Pauly und Achim Seifert (Hg.), Promotion eines furchtbaren Juristen. Roland Freisler und die Juristische Fakultät der Universität Jena (Mohr Siebeck Verlag)
  • „Sein Platz zwischen Seneca und Schiller“: Eine Edition erschließt den Schriftsteller Victor Otto Stomps hinter dem Literaturförderer.“
    Victor Otto Stomps als Schriftsteller. Werkausgabe in 4 Bänden (Axel Dielmann Verlag)
    Harry Oberländer, Zwischen den Zeilen. Über Victor Otto Stomps (Axel Dielmann Verlag)

  • „Gelegentlich miaut etwas“: Späte Würdigung: Elke Erb erhält den Büchner-Preis.
  • „Vernunftbegabt und guten Willens“: Richard Russo erzählt vom Zustand des weißen Amerikas im letzten Jahr vor Donald Trump. „Russo hat den Roman voller Lücken gelassen, die er im Verlauf füllt, nach und nach, bis das ganze Bild in unserem Kopf da ist.“
    Richard Russo, Jenseits der Erwartungen (DuMont)
  • „Dichtung aber nicht als Heilung“: Albert von Schirnding über die intimen Momente des Lesens. „Wie ein Blasebald vermag Schirndings Sprache im Leser das glosende Feuer der Neu- und Wiederentdeckung zu entfachen, wenn er sich nur die unverkürzbare Zeit dafür nimmt.“
    Albert von Schirnding, Galerie der guten Geister. Von Sappho bis Beckett (C.H. Beck)
  • „Keine Heldengeschichte“: Nora Gantenbrinks Debütroman ist „ein kluges, unaufdringliches, humorvolles Buch“.
    Nora Gantenbrink, Dad (Rowohlt)
  • „Donald als Graphic Novel“: Das „Lustige Taschenbuch“ bekommt einen neuen Ableger. Am 16. Juli kommen zwei Ausgaben einer neuen Reihe mit Graphic Novels in den Handel: Young Donald Duck und Minnie & Daisy Spypower.

  • „Nie so schnell, wie die Schnellen“: Elke Erb bekommt „endlich“ den Büchner-Preis.
  • „Eine harmonische Ordnung“: Elke Erb gilt als schwierige Dichterin. Olga Martynova sagt: „Lesen Sie einfach!“
  • „Man darf sie nicht unterschätzen“: Mercedes Rosendes Falsche Ursula ist eine „Krimikomödie mit einer schrägen Heldin. Ein Spannungsroman mit einer traurigen Heldin. Eine sogenannter Frauenroman mit einer Heldin zwischen Frust und I-will-survive-Trotz“. Darüber hinaus sind die bloß 200 Seiten auch ein „chilischarfes Lesevergnügen, dies vor allem auf Kosten der männlichen Figuren“.
    Mercedes Rosende, Falsche Ursula (Unionsverlag)

taz

Und die taz macht heute mit einem Gedicht von Elke Erb – Was über mich erzählt wird – auf der Titelseite auf. Dirk Knipphals nennt sie im Kommentar „eine Grundlagenforscherin der Lyrik“ und resümiert über die bisherigen Auszeichnungen „in diesem seltsamen Jahr 2020“ – Preis der Leipziger Buchmesse an Lutz Seiler, Eröffnungsrede beim Bachmannpreis von Sharon Dodua Otoo, Bachmannpreis für Helga Schubert und nun Büchnerpreis für Elke Erb: „Es öffnet sich derzeit etwas im Literaturbetrieb.“ Auf Seite 5 befasst sich Nora Bonsong mit Elke Erb. Die Überschrift: „Gniggerndes Lachen. Der diesjährige Büchnerpreis geht an die Poetin Elke Erb. Und jetzt lesen Sie bitte weiter, auch wenn Sie sie noch nicht kennen. Es könnte sich lohnen.“

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