Umgeblättert Umgeblättert heute: Buchtipps für den Sommer aus der FR-Redaktion

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Buchhandel, gebeutelt“: Der Börsenverein zieht Corona-Bilanz. „Weil zwischen dem 23. März und dem 19. April kein Kunde mehr eine Buchhandlung betreten durfte, brach der Umsatz in diesen vier Wochen um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein, teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf seiner gestrigen Pressekonferenz mit.“
  • „Passivität abtöten“: Gabriella Zalapis spezielle Autofiktion. „Zalapi schöpft für ihren Erstling offenbar aus der eigenen Familiengeschichte; (…) Dennoch: Der Leser weiß nicht um den Wahrheitsgehalt (…); das macht zu einem guten Teil den Reiz von Antonia aus.
    Gabriella Zalapi, Antonia. Tagebuch 1965-1966 (Rotpunktverlag)
  • „Auf dass es so laut wie möglich dröhne“: Albrecht Selge nähert sich „auf vielstimmige Weise“ dem Genie Beethovens. Musikkennern „bietet Selge in seinem Roman vermutlich nichts, was sie nicht schon wüssten. Für die anderen aber öffnen sich manche originelle Wege, sich dem Menschen wie dem Genie Beethoven zu nähern“.
    Albrecht Selge, Beethoven (Rowohlt Berlin)
  • „Alle, alle schlafen auf dem Hügel“: Die Toten von Spoon River erstmal ungekürzt auf Deutsch, „kenntnisreich mit Bezügen zur amerikanischen (Literatur-)Geschichte annotiert und dankenswerterweise mit einem Register versehen“.
    Edgar Lee Masters, Die Toten von Spoon River (Jung und Jung)
  • „Aus Sicht der Frauen“: Monique Truong über Lafcadio Hearns Leben. „Historische Romane leben von der Erfahrbarkeit und Atmosphäre jener fremden Welt, in die sie uns entführen. Hier will uns die Autorin allerdings auf knappem Raum gleich drei davon bescheren: Europa, Amerika und Japan. Das ist des Guten zu viel.“
    Monique Truong, Sweetest Fruits (C.H. Beck)

  • „Flanieren auf Papier“: Annett Gröschner schreibt über Berlin „mit gelassener Neugier“. Ihr Buch „ist weder wehleidig noch nostalgisch, melancholisch durchaus, aber nur, weil die Autorin um den Wert des Vergangenen weiß“.
    Annett Gröschner, Berliner Bürger*Stuben. Palimpseste und Geschichten (Edition Nautilus)
  • „Supermänner müssen sterben“: Beethoven als Comic. „Natürlich gäbe es diesen Comic nicht ohne das Jubiläum. Leider merkt man ihm seine kommerzielle Ausrichtung deutlich an, besonders die glatten Zeichnungen, die an eine Infobroschüre erinnern.“
    Peer Meter/Rem Broo, Beethoven. Unsterbliches Genie (Carlsen)

  • „Der Balkon zur Welt“: FR-Autorinnen und Autoren empfehlen Bücher für den Urlaub daheim. „Mit diesen Büchern machen Sie auch im Garten, Park oder Omnibus eine gute Figur und erweitern zugleich Ihren Horizont.“Daniel Kothenschulte
    „Schwelgerisch“: Peter Lindbergh, On Fashion (Taschen)
    „Intim“: Woody Allen, Ganz nebenbei (Rowohlt)Thomas Stillbauer
    „Hoch“: Benjamin Quaderer, Für immer die Alpen (Luchterhand)
    „Hach“: Ferdinand von Schirach/Alexander Kluge, Trotzdem (Luchterhand)Stephan Hebel
    „Pfiffig“: Colin Cotterill, Dr. Siri und die Spiele der Rattenfänger (Goldmann)
    „Wendig“: Ingo Schulze, Die rechtschaffenen Mörder (S. Fischer)
    „Mutig“: Ilja Trojanow, Doppelte Spur (S. Fischer)
    „Strittig“: Nancy Fraser / Rahel Jaeggi, Kapitalismus (Suhrkamp)

    Sylvia Staude
    „Im Stall“: Sy Montgomery, Das herzensgute Schwein (Diogenes)
    „In Zweifel“: Angie Kim, Miracle Creek (Hanserblau)
    „Im Maine“: Elizabeth Strout, Die langen Abende (Luchterhand)
    „Im Rätselland“: Guillermo Martinez, Der Fall Alice im Wunderland (Eichborn)

    Christian Thomas
    „Im globalen Dorf“: Daniele Allen, Politische Gleichheit (Suhrkamp)
    „In der Werkstatt“: Edward Hopper, Ausgewählte Gemälde (Schirmer/Mosel)
    „Im Stadion“: Hans Ulrich Gumbrecht, Crowds. Das Stadion als Ritual von Intensität (Klostermann)
    „In Deutschland“: Hans-Christian Riechers, Peter Szondi. Eine intellektuelle Biographie (Campus)

    Judith von Sternburg
    „Sauviel Arbeit“: Thorsten Nagelschmidt, Arbeit (S. Fischer)
    „Nicht so viel Arbeit“: Bettina Gärtner, Herrmann (Droschl)

  • „Harte Zeiten, findige Beteiligte“: Der Buchhandel beklagt bei der Wirtschafts-PK des Börsenvereins zwar Umsatzlücke, ist aber ganz guter Dinge. „‚Wir haben uns hochgearbeitet‘, sagte Skipis. Abgerechnet werden könne erst nach dem Jahreswechsel, nicht zuletztm weil man nicht wisse, wie es weitergehen werde.“

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert