Fünf historische Neuerscheinungen – monatlich ausgewählt von DAMALS

DAMALS – Das Magazin für Geschichte berichtet jeden Monat über spannende Geschichtsthemen. In jeder Ausgabe gibt es zahlreiche Rezensionen von Büchern, Hörbüchern und Filmen. Seit Jahren zeichnet die Redaktion gemeinsam mit einer prominent besetzten Jury zudem die besten historischen Sachbücher des Jahres aus.

Hier fünf der Rezensionen aus dem neuen Heft:

„All jenen, die Stories erfinden und sie durch Gift und exotisch-krasse Perversionen aufpeppen wollen, bietet die Geschichte der Caesaren praktisch alles.“ So schreibt Tom Holland in seinem Buch „Dynastie“, wohl wissend, dass vieles an diesem „blutgetränkten Alptraum“ um Tiberius, Caligula oder Nero eine reine Konstruktion ist. Holland erzählt die Geschehnisse in satten Farben und zugleich fundiert, lobt Uwe Walter.

  • Tom Holland, Dynastie. Glanz und Elend der römischen Kaiser von Augustus bis Nero (Klett-Cotta)

1066 – wohl kaum ein Datum der englischen Geschichte ist von solch einer europäischen Bedeutung wie dieses. Jörg Peltzer hat ein gut lesbares und dazu wissenschaftlich fundiertes Buch zu diesem Schlüsseldatum verfasst, das den Ereignissen dieses Jahres Tiefenschärfe verleiht, findet Michael Maurer.

  • Jörg Peltzer, 1066. Der Kampf um Englands Krone (C.H. Beck)

Kritisch betrachtet dagegen Jörn Leonhard das Buch von Adam Zamoyski über Frankreich zwischen 1789-1848. Diese Phase sei keineswegs nur eine von Revolutions- und Verschwörungsängsten getriebene, auf Repression ausgelegte Epoche gewesen, sondern es habe ebenso eine flexible politische Kommunikation und manche Reformansätze gegeben, hält er dem Autor entgegen.

  • Adam Zamoyski, Die Phantome des Terrors. Die Angst vor der Revolution und die Unterdrückung der Freiheit 1789-1848 (C.H. Beck)

Für eine wichtige Lektüre hält Rainer Hering die Tagebücher des Hitlerjungen Franz Albrecht Schall, zeige sich doch an ihnen, wie junge Menschen zu fanatischen Nationalsozialisten werden konnten. Deutlich wird die Prägekraft dieser Ideologie mit ihren klaren Feindbildern, den Ritualen und Feiern und mit einer Gefühlsmobilisierung zwischen Ekstase und Drill.

  • André Postert, Hitlerjunge Schall. Die Tagebücher eines jungen Nationalsozialisten (dtv)

Länger hat man auf das Buch von Martin Sabrow über Erich Honecker warten müssen, und die Überraschung kommt gleich zu Beginn: Sabrow schreibt nicht über den Politiker, den jeder kennt, sondern über den jungen Mann, der als kommunistischer Jugendfunktionär im Saarland begann und zwischen 1935 und 1945 im Zuchthaus war. Ulrich Mählert ist sehr angetan.

  • Martin Sabrow, Erich Honecker. Das Leben davor. 1912 – 1945 (C.H. Beck)

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