Der Heel Verlag setzt verstärkt auf die Zusammenarbeit mit dem stationären Handel Franz-Christoph Heel: „Viele Buchhändler nehmen uns als reinen Auto-Verlag wahr und merken gar nicht, dass wir noch viel mehr machen“

Idyllischer geht es kaum für ein Verlagsbüro, schon gar nicht an einem herrlichen Frühlingstag: Seit zwanzig Jahren hat der Heel Verlag seinen Sitz am Fuße des Drachenfels, auf Gut Pottscheid in Königswinter. Das Gebäude am Waldrand gehört der Familie Streve-Muelhens, jener Unternehmer-Dynastie, die hinter dem 4711-Parfum steckt. Im Eingang steht ein schwarzes Fahrrad mit Hilfsmotor aus den vierziger oder fünfziger Jahren. Verleger Franz-Christoph Heel hat das kaputte Vehikel als Elfjähriger geschenkt bekommen –  und nach langem Herumbasteln zum Laufen gebracht: „Das hat meine Begeisterung für motorisierte Zweiräder und für Autos, vor allem für Oldtimer geweckt.“

Fahrbare Technik bildet bis heute, fast 38 Jahre nach der Verlagsgründung, eine tragende Säule im Heel’schen Programm mit einer betrachtlichen Backlist: In diversen Reihen werden Motorräder, Klassiker – darunter auch spezielle wie der Facel Vega – Traktoren, Dampfloks, Bagger, aber auch die entsprechende Historie ausgearbeitet: ein Eldorado für ein Special Interest-Publikum. In einem so spezialisierten Markt recherchieren viele Kunden im Internet und kaufen auch gleich dort ein, anstatt in der Buchhandlung vor Ort. „Und mit Technik allein ist bei Buchhändlern eh kein Staat zu machen“, so Heels Erfahrung.

„Bücher für den stationären Buchhandel“: Heel-Vertriebsleiter Philipp Mainzer, Programmchefin Karin Michelberger, Pressesprecherin Corinna Röger und Verleger Franz-Christoph Heel (v.l.n.r.)

Hier versteckt sich auch die Crux seines Hauses: „Viele Buchhändler nehmen uns als reinen Auto-Verlag wahr und merken gar nicht, dass wir noch viel mehr machen: Wir haben zum Beispiel das größte deutschsprachige Titel-Angebot zum Grillen und Smoken. Bis vor Kurzem hatten wir sogar eine Alleinstellung im Bereich Smoken.“

Breit aufgestellt: Blick auf das nicht-technische Heel-Programm

Das hört sich nach einem Programm für Männer an, doch auch diese Sicht greift zu kurz: Neben den rund 50 Titeln zum Grillen und Smoken oder der „Land & Werken“-Reihe mit Büchern wie Schnäpse & Liköre, Der Mann und seine Axt, aber auch Weidenkörbe flechten oder Die Hausschlachtung werden mit Büchern zum Backen, zu Salaten oder Superfood auch die Frauen bedient – und die Kinder: „Stichwort Lego-Anleitungen“. Von dem Titel Nutella wurden über eine halbe Million Exemplare an die Käufer gebracht, berichtet Marketing-und Vertriebsleiter Philipp Mainzer: „Aber manche Buchhandlungen haben den Titel gar nicht gelistet. Wir werden von vielen in eine bestimmte programmatische Ecke gesteckt“, vermutet er. (…)

… Den kompletten Beitrag lesen Sie ab Seite 38 im aktuellen Mai-BuchMarkt

 

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