"Sie können das Buch jedem Menschen in die Hand drücken, denn das Thema Hormone geht wirklich jeden an und trifft auf jeden zu" Dr.med. Johannes Wimmer erklärt die „faszinierende Welt der Hormone“

Dr.med.Johannes Wimmer: „Es ist eine schöne Gewissheit, dass man nicht alles im Leben steuern kann, sondern das ist eben das Leben und wir sind so, wie wir sind. Einzigartig und schön unterschiedlich“ (c) Jahreszeiten Verlag

In unserem Gesundheits-Spezial Oktober (ab Seite 70) ging es auch um das Thema Selbstheilung. Denn wo die konventionelle Hightech-Medizin an ihre Grenzen stößt, setzt die Integrative Medizin oft auf natürliche Selbstheilungskräfte. Auch neueste Erkenntnisse der Neurowissenschaften und der Gehirnforschung plädieren für eine ganzheitliche Lebensweise. Den für unser Liebes- und vor allem das Alltagsleben wichtigen Botenstoffen auf der Spur ist auch Deutschlands wohl bekanntester Internet-Doc Johannes Wimmer.  Sehr anschaulich und locker erklärt der Fernseh-Arzt und Bestsellerautor die komplexen hormonellen Vorgänge im Körper und verrät, warum und wie hormonelle Multiplayer wie Progesteron, Testosteron, Dopamin und Serotonin als unsichtbare Dirigenten und Botenstoffe jede Sekunde unseres Lebens, jede Handlung und jedes Gefühl bestimmen. Denn es gibt in unserem Körper keine einzige Zelle, die nicht durch die Arbeit der Hormone beeinflusst wird; doch wir können den geheimen Dirigenten unseres Lebens durchaus in den Arm fallen.  Meine Hormone – Bin ich ferngesteuert? kommt Mitte Oktober in den Handel und wird von GU zeitgleich zu diversen geplanten TV-Auftritten mit einer großen PR-Kampagne in Print und Onlinemedien beworben.

Anlass für Fragen an den Autor:

BuchMarkt: Worum geht es in dem Buch?

Dr.med.Johannes Wimmer: In dem Buch geht es um ein Thema, das uns alle angeht, nämlich Hormone, die einen irre großen Einfluss auf jede kleinste Entscheidung im Alltag haben: auf unsere Stimmung, auf unser Wohlbefinden – und das möchte ich gerne den Menschen näherbringen.

Wie entstand die Idee zum Buch/Thema?

Johannes Wimmer: „Es bringt nichts, wenn ich kompliziert und medizinisch hochtrabend gesundheitliche Themen für andere studierte Mediziner erkläre, sondern es geht darum, dass die Menschen, die die Beschwerden haben und nicht Fachexperten sind, es verstehen und auch motiviert werden“ (c) MedServation

Man merkt immer wieder, dass Hormone nicht nur ein Thema sind, das Frauen in den Wechseljahren angeht oder Menschen mit Diabetes, sondern dass Hormone wirklich das Megathema sind, wenn es um Stimmungen, und das Zusammenspiel von Körper und Geist geht. Bei mir ist die Idee entstanden, ein Buch zu schreiben, das – ganz, ganz wichtig – einfach verständlich ist, denn das große Problem ist: Eigentlich checkt es keiner. Hormone sind wirklich kompliziert und komplex und das sollte möglichst einfach und bildlich erklärt werden.

Welche Leserschaft wollen Sie damit ansprechen?

Durch Klick aufs Cover geht’s zum Buch

Tatsächlich einfach jedermann, jeder wie Sie und ich, und jeder, der sich interessiert und sich fragt: Mensch, was passiert eigentlich in meinem Körper? Jeder, der die Vorgänge im eigenen Körper besser verstehen möchte. Wissen fängt immer bei Null an und steigert sich dann, aber man muss keine Vorkenntnisse haben.

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch gut verkaufen?

Das größte Argument: Sie können es jedem Menschen in die Hand drücken, denn das Thema Hormone geht wirklich jeden an und trifft auf jeden zu. Es gibt quasi keinen Menschen, den das Buch nicht interessieren könnte, es sei denn, er ist Professor für Endokrinologie, aber wirklich jeder wird hier verständlich und auch unterhaltsam an dieses sehr komplizierte Thema herangeführt.

Es heißt, sie erklären „locker“ und gleichzeitig kompetent, welche Beschwerden hormonell bedingt sind. Wieso ist Ihnen diese „Lockerheit“ bei einem ernsten Thema (Gesundheit) wichtig?

Man sagt ja so schön: Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Es bringt nichts, wenn ich kompliziert und medizinisch hochtrabend gesundheitliche Themen für andere studierte Mediziner erkläre, sondern es geht darum, dass die Menschen, die die Beschwerden haben und nicht Fachexperten sind, es verstehen und auch motiviert werden. Lockerheit ist für mich hier wichtig, denn ich möchte den Menschen zeigen: Pass auf, es geht nicht nur darum, dass es faktisch verstanden wird, sondern dass man auch wirklich motiviert ist, für sich selbst aktiv zu werden und herauszufinden, was gut und richtig ist für einen selbst.

Ihre Nebentätigkeiten zu Ihrem Arzt-Beruf sind ja eher ungewöhnlich. Wie kam es dazu, YouTuber und Blogger zu werden?

Mir liegt daran, den Menschen die komplexen medizinischen Gegebenheiten oder das komplexe medizinische Wissen, das auf ihre Situation zutrifft, ausführlich zu erklären in einfachen Worten. Ich habe gemerkt, dass ich mich immer wiederhole und nie genug Zeit habe und habe damit angefangen die einfacheren Themen als Videos zu drehen – und mit der Zeit kamen immer mehr dazu. Es gibt mittlerweile unzählige Videos zu allen möglichen Fragen. Es macht mir große Freude zu sehen, dass Menschen das Video auch Jahre später das erste Mal sehen und sagen: „Mensch, das passt genau zu meiner Situation. Vielen Dank, vorher habe ich es nicht so ganz verstanden. Mein Arzt hatte keine Zeit es mir zu erklären.“

Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut?

Eine gute Organisation und ein gutes Team.

Glauben Sie, dass Sie als praktizierender Arzt die Menschen gar nicht mehr erreichen können? Bedarf es all diese Zusatzportale, um wirklich aufklären zu können?

Es gibt Zahlen dazu, dass die Mehrheit der Patienten vor und nach dem Arztbesuch online geht. Und die einzigen, die nicht online und im Web nicht präsent sind, um Dinge zu erklären, sind wir Ärzte. Wir Ärzte denken immer noch, Medizin findet in unserer Praxis statt oder im Krankenhaus – es ist aber nicht so. Medizin findet im Alltag statt und im Alltag sind Menschen eben online, und deswegen ist es so wichtig, auch dort präsent zu sein. Dennoch wird die Interaktion im Web nie meinen direkten Kontakt mit meinen Patienten, der mir sehr wichtig ist, ersetzen. Ich kann einen Menschen immer persönlicher und intensiver betreuen und begleiten auf seinem Lebensweg, wenn ich ihn direkt sehe, als wenn ich ihm ein Video schicke.

Welche Themen besprechen Sie konkret auf Ihren Kanälen?

Es sind vor allem ganz viele Themen, die sich Leute gar nicht trauen, bei ihren Ärzten anzusprechen: Entweder, weil es peinliche Themen sind wie Stuhlgang, Sexualität, kleine Missgeschicke, oder weil es auch ganz oft Themen sind, bei denen sich die Patienten genieren, weil sie denken: „Irgendwie weiß doch jeder, was ein Antibiotikum ist, nur ich nicht, und ich traue mich gar nicht das zu fragen.“ Mir ist es sehr wichtig, das Grundwissen so zu vermitteln, dass die Menschen es verstehen und für sich besser eine medizinische Entscheidung treffen können.

Findet ein individueller Austausch mit den „Followern“ statt, geben Sie also auch bei ganz persönlichen Problemen Hilfestellung?

Auf meinen Kanälen findet ein sehr intensiver Austausch mit den Followern statt, der immer auf einer motivierenden Ebene basiert. Das Fernbehandlungsgesetz verbietet es, über das Internet oder Telefon zu behandeln. Ich rate dann: „Klingt so, als müssten Sie dringend zum Arzt. Wenn Sie Ihren Arzt aufsuchen, achten Sie darauf, Ihre Ziele durchzusetzen und Fragen zu stellen.“

Welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie dennoch gerne beantwortet?  Hier können Sie dies nun tun:

Vielleicht nur eine Anmerkung: Die Bücher- und Medienwelt ist eine bunte Welt ist, die für einen Mediziner immer wieder mit vielen Überraschungen aufwartet, mit vielen Freuden und vielen Enttäuschungen – aber so ist nun mal das wahre Leben. Und diese Abwechslung macht es auch lebenswert. Das ist wie mit den Hormonen: Es ist eher eine schöne Gewissheit, dass man nicht alles im Leben steuern kann, sondern das ist eben das Leben und wir sind so, wie wir sind. Einzigartig und schön unterschiedlich.

 

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