Nach nun 25 Jahren ist ihre Buchhandlung zu einer Institution mit Herz und Seele im Mülheimer Stadtteil Saarn geworden Die 11-Bücher-Frage an Ursula Hilberath und Brigitta Lange

Passend zum 25. Jubiläum: Die Nominierung für den Buchhandlungspreis 2018 macht das Glück für Ursula Hilberath (links) und Brigitta Lange perfekt

Im Herbst 1993 gründeten Ursula Hilberath und Brigitta Lange ihre Buchhandlung  Hilberath & Lange ihre Buchhandlung auf der Düsseldorfer Straße. Eine Kulturhandlung wollten sie betreiben, einen Ort lebendiger Buchkultur. Jetzt sind sie für viele Kunden aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken. Auch mit ihrem frechen Eröffnungsslogan „Das hat Saarn gerade noch gefehlt“ sollten sie recht behalten.  Mit wachsendem Erfolg wurden so über die Jahre BuchhändlerInnen eingestellt und ausgebildet, die 10. Auszubildende hat gerade angefangen.

Neben den Inhaberinnen hat das Team heute weitere fünf Mitarbeiterinnen. Die Hillas, so werden die beiden Buchhändlerinnen in Saarn liebevoll genannt, realisieren bereits ein Jahr nach der Eröffnung das Projekt „Kultur vor Ort“ und gewannen die Begegnungsstätte und die Katholische Bücherei im Kloster Saarn sowie Kindergärten und Schulen als Kooperationspartner für den ersten Saarner Bücherfrühling 1995. 2018 wird der 24. Saarner Bücherfrühling und das 20. Herbst-Kultur-Programm veranstaltet. „Welches Glück wir haben, das ist uns schon bewusst. Wir gehen jeden Morgen mit Freude zur Arbeit und bereiten anderen Freude mit dem, was wir verkaufen“, freut sich Brigitta Lange.  Ursula Hilberath ergänzt: „Wir schaffen in unserer Buchhandlung Begegnungen mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten aus dem Literatur-und Kulturleben. Wir holen die ganze Welt nach Saarn!“

1. Ihr Lieblingsbuch, als Sie ein Kind waren?

Ursula Hilberath: Astrid Lindgren, Kalle Blomquist

2. Welches Buch hat Ihr Leben geprägt?
Brigitta Lange: Kardinal John Newmans How to be
a Gentleman

3. Ihr Lieblingsbuch heute?
Ursula Hilberath: Im Moment bin ich begeistert
und ergriffen von Fernando Aramburu, Patria und
Eric Vuillard, Die Tagesordnung

4. Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht?
Brigitta Lange: Allen Büchern von Jane Urquhart
und Anne Michaels, denn dann wären sie alle noch
lieferbar und ich könnte sie verkaufen

5. Welches Buch verschenken Sie am liebsten?
Ursula Hilberath: Ich suche immer nach einem indi-
viduellen Buch für die zu Beschenkenden, da stelle
ich sehr hohe Ansprüche an die Buchhändlerin in
mir. Auf Partys nehme ich gerne die köstliche Antho-
logie mit von Britta Jürgs: Was trinken wir? Alles!

6. Welches Buch lesen Sie gerade?
Brigitta Lange: Timothée Fombelle Tobie Lolness,
das eine genial als Fantasy getarnte Totalitarismus-
Studie ist

7. Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig?
Urusla Hilberath: Da gibt es leider viel zu viele.
Wir geben uns große Mühe, solche Titel bei uns gar
nicht erst anzubieten

8. Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet?
Brigitta Lange: Peter Wohllebens Das geheime Le-
ben der Bäume – Jetzt mal ehrlich: Wir holzen nach
Kräften Wälder ab und wollen dann wissen, wie
sich Bäume dabei fühlen?!

9. Welches Buch würden Sie eigentlich gern schrei-
ben?
Ursula Hilberath: Die Geschichte meiner Familie
– und dann andere Buchhandlungen damit quälen,
das Buch an die Kasse zu legen ;)

10. Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größ-
ten Erfolg?
Brigitta Lange: Christina Dalcher VOX, weil es
zeigt, wie wichtig Sprache ist und uns Frauen ein-
dringlich vor fundamentalistischen Rollbacks warnt

11. Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen?
Ursula Hilberath: Die Stapel in meinem Arbeits-
zimmer möchten Sie gar nicht sehen

Hier geht’s zum Epaper: Auf Seite 96 im aktuellen BuchMarkt

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