Die Musikbranche ist zuerst durch die Digitalisierung und dadurch möglich gewordene
Tauschbörsen in die Knie gegangen, danach kamen auch Kinofilme und TV-Sendungen ins Netz. Und das kann jetzt auch die Buchbranche bald betreffen, denn frecher geht es kaum, was sich jetzt im Internet tummelt. Denn aus einer Tauschbörse für Magazin-Artikel kann leicht auch eine für (e)Bücher werden…
Jeder Nutzer kann auf der Webseite mygazines.com (siehe Sreenshot) seine Zeitschriftensammlung einscannen und hochladen.
Napster lässt grüßen: Wenn die Klagen, die zwar schon von großen Zeitschriften-Verlagen in den USA gegen die Tauschbörse vorbereitet werden, keinen Erfolg haben oder sich nicht durchsetzen lassen, dann kann nicht nur ein Albtraum für die Zeitschriften-Verlagsszene wahr werden … sondern auch die Buchverlage betreffen. Denn es wird schwer sein, dagegen vorzugehen: Der Eigentümer der Website sitzt in der Karibik auf einer Insel (und schreibt natürlich in seine ABGs sinngemäß: „Liebe Nutzer, stellt bloß nichts bei mir ein, was irgendwelche Rechte verletzt“ …).
Ein Kenner der Szene, der die Seite schon länger beobachtet, sagt: „Dreister geht es kaum. Es ist eine erschreckend freche Urheberrechteverletzung im erschreckend guten Design – mygazines.com macht das, was die Verlage selbst (noch) nicht hinbekommen haben.“