Viertes Literaturfest Niedersachsen vom 10. bis 26. September

Organisatorin Susanne Reuter

In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine, auch nicht in Hannover an der Leine. Dort startet am 10. September das diesjährige Literaturfest Niedersachsen, das sich mit 26 Veranstaltungen an 23 Orten um Geister und Gespenster, Nachtschwärmer und Traumtänzer, Liebe, Mord und Sterne drehen wird.

Veranstaltet von der VGH-Stiftung Niedersachsen, die damit „lokale Netzwerke stärken, neue Impulse und Ideen in der Literaturszene fördern sowie Kooperationen zwischen Kulturschaffenden ermöglichen will“ – so ihr Vorstandsvorsitzender Friedrich von Lenthe auf der Pressekonferenz in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Über 60 Autoren, Schauspieler, Musiker und Moderatoren sind bis zum 26. September zwischen dem Braunschweiger Land und dem Elbe-Weser-Dreieck, Ostfriesland und Lüneburger Heide unterwegs. Festspiel-Leiterin Susanne Reuter hat gemeinsam mit örtlichen Bibliotheken, Literaturbüros und Kulturämtern wieder besonderes Augenmerk auf themenspezifisches Ambiente gelegt: So gibt’s im Mausoleum des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe eine Geisterstunde mit Schauergeschichten (gelesen u. a. von Daniel Minetti) und in der Jesteburger Kunststätte Bossard, die sich der Mythologie und Utopie verschrieben hat, eine „Nacht der Träume“ mit Urs Widmer und der Philosophin Petra Gehring. I

n Hannover kann man auf nächtlichen Taxifahrten Passagen aus Karen Duves Roman Taxi genießen und sich anschließend in einem Currywurst-Kultlokal den Schluss anhören. Im Schlaflabor des Alfelder Krankenhauses führen Autorin Kathrin Röggla und der Internist Prof. Josef A. Wirth in die „Kunst des Schlafens“ ein. Oder die Göttinger Sternwarte: Dort lesen die Rezitatoren und Synchronsprecher Andreas Fröhlich und Birgitta Assheuer Texte von Dostojewski bis Updike über „Sterne, die so milde blinken“.

Natürlich gibt es auch eine mörderische Kriminacht auf Burg Bederkesa, u. a. mit Elisabeth Herrmann, sowie eine nächtliche Scheherazade mit Ulrike Kolb und Krimi-Preisträger Heinrich Steinfest auf Walter Kempowskis Gut „Haus Kreienhoop“, moderiert von Denis Scheck. Im Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen und im Alten Zollhaus von Hitzacker schließlich machen sich Marcel Beyer und Thomas Rosenlöcher zeitkritische Gedanken über „Die Nacht, in der die Mauer fiel“.

Die Abschlussveranstaltung am 26. September ist einer Hymne an den Mond vorbehalten, die Schauspielerin Martina Gedeck („Das Leben der anderen“) mit Begleitung des Kairos-Streichquartetts und zu Klängen von John Cage im Osnabrücker Planetarium vortragen wird.

Über volle Häuser braucht sich Programm-Macherin Susanne Reuter jedenfalls keine Gedanken zu machen. Viele Veranstaltungen sind schon jetzt ausverkauft (Preise zwischen sechs und 15 Euro). „Auch die Autoren und Künstler haben Spaß daran, abseits der städtischen Zentren in originellem Ambiente aufzutreten“, freut sich Susanne Reuter, die schon über das Thema für 2010 nachdenkt, aber noch nichts darüber verraten will, bevor nicht die letzte Nacht erfolgreich über die Bühne gegangen ist.

Kontakt: Susanne Reuter, E-Mail: susanne.reuter@svn.de

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