..über die Zukunft des Dietz Verlages

Derzeit wird um die Zukunft des J.H.W. Dietz Verlages verhandelt. Konzentriert sich der Traditionsverlag der SPD, 1881 gegründet und heute im Besitz der „parteinahen Friedrich Ebert Stiftung“, künftig nur noch aufs Kerngeschäft (was heißt: Einstellung des freien Buchprogramms, lediglich Fortführung der Schriften etwa zur Parteigeschichte) oder wird er gar stillgelegt? Diese letzte Überlegung ist der SPD-Parteispitze wohl erst durch einen Artikel von Rolf Schneider in der WELT v. 3. April bekannt geworden: Noch am gleichen Tag reagierte SPD-Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier mit der Nachricht, dass die parteieigene Deutsche Druck-und Verlagsgesellschaft (DDVG) beauftragt sei, in Kaufverhandlungen mit der Friedrich Ebert Stiftung einzutreten. Zusätzlich soll es weitere Kaufinteressenten geben, die am Dietz-Programm interessiert sind und es weiterführen wollen (immerhin schreibt das Bonner Unternehmen seit zehn Jahren schwarze Zahlen!). Problem nur: Dr. Heiner Linder, der den Verlag seit 22 Jahren leitet und ihm ein eigenständiges, politisch unabhängiges Profil und neue Schwerpunke (etwa Dritte Welt) gegeben hat, hat angesichts der drohenden Austrocknung des Buchprogramms bereits im Vorjahr per 30.6. 2000 gekündigt ….Im Buchprogramm sollen übrigens im Herbst die ersten zwei Bände der auf zehn Bände angelegten „Willy Brandt-Gesamtausgabe“ erscheinen. Bei der Buchpremiere in Berlin wird Kanzler Gerhard Schröder, immerhin Parteivorsitzender, die Laudatio halten. Wird es auch die Grabrede auf den renommierten Traditionsverlag?

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