Thalia kokettiert mit Libro – Amadeus-Käufer steigt in Konsortium um Ex-Herlango-Manager Theuretzbacher ein und kündigt verbindliches Angebot an

Die zum Handelskonzern Douglas gehörende Buchhandelskette Thalia beteiligt sich am Rennen um die Libro-Übernahme und will am 4. November ein verbindliches Angebot vorlegen, berichtet das österreichische Nachrichtenmagazin „Format“ in seiner aktuellen Ausgabe. Thalia hat erst kürzlich die Libro-Tochter Amadeus übernommen.
Der ehemalige Herlango-Manager Thomas Theuretzbacher, dem bisher nur Außenseiter-Chancen bei Libro eingeräumt wurden, bestätigt, dass Thalia der stärkste Partner in seinem Konsortium sei. Man habe die Buch- und Medienhandelskette Libro gemeinsam eineinhalb Jahre geprüft, kenne alle Zahlen und werde am 4. November ein verbindliches Angebot vorlegen.
Der Bietergruppe gehören auch Libro-Lieferanten und stille Teilhaber an. Der 42-jährige Theuretzbacher wäre laut „Format“ als neuer Libro-Chef vorgesehen. Er will den Namen Libro erhalten und die meisten Filialen übernehmen. Lediglich zwanzig Standorte stehen laut Theuretzbacher „auf der Watchlist für eine spätere Schließung“. Der Kaufpreis soll unter zehn Mill. Euro liegen.
Als weitere Libro-Interessenten werden der oberösterreichische Papiergroßhändler Anton Stahlinger gemeinsam mit Raiffeisen Oberösterreich und der holländischen Bank ABN Amro sowie die Gruppe um Ex-Libro-Vorstand Gerhard Maierhofer mit dem Wiener Großbuchhändler Wilhelm Sotsas und dem Industriellen Josef Taus genannt.
Sollte ein Verkauf scheitern, kommt der US-Liquidationsprofi Gordon Brothers zum Zug, der bereits 30 Libro-Filialen verwertet hat und sich auch an der Finanzierung des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts mit 4,3 Mill. Euro beteiligen will. In den verbliebenen 250 Libro-Filialen sind derzeit noch 1.500 Mitarbeiter beschäftigt.

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