Streit um einen Bestseller von 1951 – Autoren-Erben wollen den Verlagsvertrag kündigen, Rowohlt besteht darauf. Warum über Ernst von Salomons Buch „Der Fragebogen“ jetzt vor Gericht entschieden wird

54 Jahre nach Erscheinen ist Ernst von Salomons Roman „Der Fragebogen“ Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung zwischen dem Rowohlt-Verlag und den Erben des 1972 gestorbenen Autors, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Zu dem Streit kam es, weil Cassian von Salomon, Chefredakteur von „Spiegel TV“ und Sohn des Autors, als Bevollmächtigter der Erben eine Hardcover-Auflage des bei Rowohlt als gebundene Ausgabe seit Jahren nicht mehr lieferbaren Buches im Verlag Schwarzkopff Buchwerke herausgeben möchte. Daher wollte er die Rückgabe der Hardcover-Rechte erwirken. Rowohlt zeigte sich jedoch nur zu einer Lizenzvergabe bereit und verlangte eine Gebühr, die der neue Verlag in dieser Höhe nicht aufbringen will.

Die von Cassian von Salomon und der hochbetagt in der Nähe von Hamburg lebenden Witwe des Autors geplante Edition, die als Trilogie „Die Geächteten“, „Kadetten“ und „Der Fragebogen“ in einer Auflage von etwa 1000 Exemplaren umfassen soll, wäre heute sicher vor allem zeit- und literaturgeschichtlich von Interesse. Im Sommer haben die Erben den Verlagsvertrag von 1948 für „Der Fragebogen“ gekündigt, da Rowohlt die Hardcover-Ausgabe nicht lieferbar hält und damit nach ihrer Auffassung den Vertrag nicht erfüllt. Nachdem bis Anfang Dezember keine Einigung erzielt werden konnte, haben die Erben jetzt eine Feststellungsklage eingereicht.

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